Review: Drama Noir / Morgenröthe – Morna / Possenspiel

Split Review DramaNoir-Morgenröthe

Label: Drakkar Productions

Release: 04.06.2021

Spiellänge: 36:19 Minuten

Genre: Atmospheric Black Metal / Post Black Metal

Tracklist:

  1. Drama Noir – Invaders from the North
  2. Drama Noir – Sacrifice of Blood
  3. Drama Noir – Morna
  4. Morgenröthe – Possenspiel
  5. Morgenröthe – Der Revevant
  6. Morgenröthe – La Reine du Soleil Moribond

Drakkar Produktionen legt uns mit dieser Split EP eine Scheibe vor, die jeweils 3 Stücke von der im Jahre 2017 in Corinth / Griechenland gegründeten Atmospheric Black Metal Band Drama Noir und von der im Jahre 2019 in Würzburg / Deutschland gegründeten Post Black Metal Band Morgenröthe beinhaltet und für mich somit eher noch zu den Newcomern zählt.
Die selbstbetitelte Morgenröthe EP aus dem Jahr 2020, die ich besprechen durfte, hat mich schon angesprochen und mit Drama Noir ist es mein erster Kontakt, somit bin ich gespannt, denn ich freue mich immer wenn ich gute neue und für mich unbekannte Musik auf den Tisch bekomme.

Den Anfang machen nun also die Griechen von Drama Noir mit dem Titel Invaders of the North. Der Song baut sich langsam auf und entwickelt seine schöne, groovige Dynamik schon innerhalb der ersten Minute und regt sofort an (mindestens) den Kopf zu bewegen. Atmospherische Keyboardteppiche untermalen ein treibendes Schlagzeug und genretypischer Gesang erwartet uns, der zu treibenden Gitarren dargebracht wird und mit genügend Abwechslung im Songwriting einen guten Einstieg ins Release bietet. Sacrifice of Blood startet zügiger und bietet von Beginn an einen höheren Level an Aggression. Blastbeats und Doublebasepassagen treiben den Song in Kombination mit den Black Metal typischen Wechselschlag-Riffs nach vorne. Das immer wieder präsente Keyboard gibt den Songs einiges an Abwechslung mit, was dem Hörgefühl zuträglich ist.
Morna stellt den letzten Track der Griechen dar und beginnt sehr atmosphärisch mit langgezogenen Sphärenklängen, bevor uns ein schwer stapfender Beat und ein tiefer Chor aus dem Traum reißt. Ein schöner Groove entwickelt sich, sobald die Doublebase einsetzt und man wird endültig vom Song gepackt, wenn er die volle Fahrt aufgenommen hat. Einziger Wehmutstropfen der 3 durchaus guten Stücke sind die Gitarren, die für meinen Geschmack leider etwas zu sehr im Hintergrund gehalten sind.

Morgenröthe leiten nun Possenspiel mit einem ansprechenden Intro ein, legen aber dann sehr kraftvoll los, und schweifen dann immer wieder in eine emotionale, getragene Spielart ab. Lyrisch bekommt man hier für mich einen stark sozialkritischen Touch zu spüren, was ich als angenehm empfinde.
Der Revenenat erhebt sich mächtig und bäumt sich kraftvoll vor uns auf. Der Song hat eine dichte und bedrohliche Atmosphäre die stetig aufrecht erhalten wird und uns mit unerbittlich preschenden Drums und sägenden Gitarren ins Gehirn gehämmert wird. Die Königin der sterbenden Sonne, La Reine du Soleil Moribond, beschließt das Album und ist wieder ein Titel, der mich sofort für sich beansprucht. Das Stück baut sich langsam und sehr melodisch auf, stürzt sich dann in eine düstere Stimmung, die den Hörer eher nachdenklich bis traurig stimmt. Dieses Gefühl verstärkt sich im Songverlauf und von Takt zu Takt bekommt der Song mehr Tiefe und Emotion. 
Wie auch schon bei der EP sind die Songs abwechslungsreich gestaltet und handwerklich gut gemacht und der Sound ist sehr ordentlich und ausgewogen, wobei der leicht semiprofessionelle Touch den Kompositionen und vor Allem der Stimmung eher zuträglich ist.

Fazit: Hier treffen sich 2 Bands, die absolut verstehen was sie tun. Das Release bietet uns Aggression, Energie und Kraft auf der einen, aber auch Atmosphäre und Emotion auf der anderen Seite. Für mich ein durchaus gelungenes Release.

 

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