Release: 03.06.2022
Genre: Metal
Spieldauer: 1 Stunde 6 Sekunden
Label: PIT Records
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Tracklist:
- New Dark Age
- Blood Libel
- Berserker Mode
- Mother Fucking Liar
- Unto the Breach
- Completely Fucked
- The Cutter
- Rise Again
- The Beast Will Eat Itself
- The Venom of the Platypus
- Ratcatcher
- Bored to Death
- Temple Ascent (Death Whistle Suite)
- Starving Gods (Death Whistle Suite)
- Deus Ex Monstrum (Death Whistle Suite)
Die „Scumdogs of the Universe“ sind zurück um uns 5 Jahre nach ihrem letzten Album „the Blood of the Gods“ erneut heimzusuchen. Mit ihrem neuen Werk „The new Dark Ages“ erzählen uns die Schergen aus Richmond, USA, vom Untergang der Menschheit und der (Zitat:) „Rückkehr eines zeitlosen Bösen, das aus GWAR’s ferner Vergangenheit aufgetaucht ist, um die armseligen Versuche der Menschheit, sich weiterzuentwickeln, zu bedrohen. Es verdreht und pervertiert die moderne Welt und nutzt die Technologie, um die Menschheit bis zu dem Punkt zu polarisieren, an dem sich die Realität selbst in zwei verschiedene Universen aufgespalten hat, ein… Duoverse, wenn man so will (oder auch nicht)!“ (Zitat ende)
Seit Mitte der 1980er Jahre schreddern sich die unwirklichen Gestalten schon durch die Punk- und Metalszene unseres Planeten und sind mir persönlich seit dem Jahre 2002 ein Begriff. Immer wiederkehrende Stiländerungen und Besetzungswechsel begleiten die Band und somit war es für mich persönlich nicht immer einfach, Zugang zur Musik der Band zu finden, wobei ich aber die Botschaften in den Texten genossen und auch die immer extravaganten Bühnenshows mit Interesse immer wieder verfolgt habe, wenn auch nicht tiefer. Zuletzt nach dem tragischen Tod der markanten Stimme der Scumdogs, Oderus Urungus (Dave Brockie), im Jahre 2014 verlor ich etwas den Kontakt zu GWAR und bin jetzt um so gespannter, was uns die Mannen nun präsentieren.
Ich habe dem Album einige Durchläufe geschenkt und möchte mir und euch ehrlich gesagt eine Track-by-Track-Analyse ersparen… und euch wie gewohnt eine absolut ehrliche und schonungslose Einschätzung zu dem mir vorliegenden Material abgeben. Was man hier bekommt ist eben gewohnt GWAR. Die Musiker kombinieren und arrangieren sich quer durch den musikalischen Gemüsegarten und schöpfen aus dem Vollen. Kraftvoll wummernde Heavymetal-Riffs schleudern sie uns ebenso gekonnt entgegen, wie drückend schwere Doompassagen, aber auf der anderen Seite lehnt man sich dann schon fast bis zu Classic-Rock oder funkig anmutenden Arrangements aus dem Fenster.
Alles was man zu hören bekommt ist handwerklich absolut gekonnt und die moderne Produktion trägt viel zum Hörerlebnis bei, dennoch muss ich zugeben, dass mir die Scheibe einfach „zu viel“ bietet und mir für diesen Musikauflauf dann für meinen Geschmack zu viele Zutaten gewählt wurden. Bei einigen Tracks komme ich gut rein, der Funke springt über und ich habe Spaß beim hören, bei anderen wiederum erschließt sich mir keine Richtung und ich finde keinen Zugang, genau so eben wie es mir bei fast jedem GWAR-Album bisher ging, dass ich gehört habe. Der Gesamtsound der Formation variiert so stark innerhalb of weniger Minuten, das absolut keine Linie in diesem Chaos aus Melodien, Stimme und riesigen Geschlechtsorganen erkennbar ist.
Abschließend kann ich nur jedem geneigten Hörer empfehlen (wie eigentlich immer und bei allen anderen meiner Plattenbesprechungen), sich auf diese Expedition quer durch die wilde Klangwelt GWAR’s zu begeben und sich selbst ein Bild der sich uns dargebotenen Welten und Bilder zu machen.
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