Review: HammerFall – Hammer of Dawn
Release: 25. Februar 2022
Genre: Heavy Metal, Power Metal
Spieldauer: 45 Minuten, 45 Sekunden
Label: Napalm Records
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Tracklist:
- Brotherhood
- Hammer of Dawn
- No Son of Odin
- Venerate Me
- Reveries
- Too Old To Die Young
- Not Today
- Live Free or Die
- State of the W.I.L.D.
- No Mercy
Das Leben braucht Konstanten, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und dieses Gewohnheitstier kommt bei HammerFall seit nun einem Viertel Jahrhundert auf seine Kosten. Ja, ganze 25 ist nun das erste HammerFall Album, „Glory to the Brave“, alt und man könnte meinen, es seien weniger. Damals hat die Band das schon fast einschlafende Power Metal Genre von der Klippe geholt und in ein neues Zeitalter geleitet, könnte man schon fast sagen; und mit den Jahren wurde die Band zwar bekannter, blieb ihrer Linie jedoch treu. Nun geht es mit Album Nummer zwölf weiter, „Hammer of Dawn“.
Das Album ist in gewisser Weise eine Prämiere, das erste Mal in der Bandgeschichte verirrt sich der „Hammer“ in einen Albumtitel, nachdem die Band diesen bereits in zahlreichen Liedern in die Hand genommen hat, schlägt dieser nun ein neues Zeitalter für die Band ein?
Drei Songs wurden bereits vor Albumrelease als kleine Leckerbissen veröffentlicht, den Anfang machte „Hammer of Dawn“, der Titeltrack des Albums. Ein etwas gesetzteres Stück mit wenig Spannungsaufbau, hier ein Chor, da ein Gitarren-Solo, mitgröhlfreundlicher Text mit Ohrwurmpotenzial, besonders in mit den letzten Strophen:
Now raise the hammer to the sky
This is your time, live or let die
Under a thousand shining suns
Your final showdown has begunHammer of Dawn will lead the way
You live to fight another day
For every battle, there’s a scar
Telling the story who you are
Mit „Venerate me“ ,einem Song der einen modernen Touch in das Altbekannte HammerFall Rezept mischt, ging es weiter, muteinem grandiosen Old-School Gitarrensolo klassisch nach etwa 2/3 des Songs und einem Refrain der sich so sehr in das Gehirn einbrennt wie man es von HammerFall Refrains kennt.
„Say my name, and I will never die Light my flame, on the forever sky“
Gefolgt von „Brotherhood“ einer Homage an die vergangenen Werke der Band. Der Song geht gut ins Ohr und scheint sehr schnell zu einem neuen Fanfavoriten geworden zu sein, ein Song der live garantiert eine grandiose Wirkung haben wird und genau darauf abzielt. Das Musikvideo wurde in kürzester Zeit mehrere Hunderttausend Mal angeklickt.
Doch es gibt mehr zu bieten als diese 3 Stücke, das Album ist mit 10 Songs auf 45 Minuten gut aufgestellt und verzichtet damit auf klare Fillersongs.
„No Son of Odin“ setzt stark auf die grandiose Stimme von Sänger Joacim Cans und stellt diese in Vordergrund. Man hört einen starken Wechsel zwischen den verschiedenen Gesangshöhen zwischen Strophen und Refrain, dies zeichnet den Song stark aus, natürlich hat Joacim nicht den Stimmumfang eines Hansi Kürsch oder eines Yannis Papadopulus, das tut der Wirkung jedoch nichts. Dabei bleibt die Instrumentalisierung weniger spannend, ein solides Stück mit leichten Battle Beast Touch ist es dennoch.
Ganz anders bei „Too Old to Die young“, einem Song der nicht nur mit einem Augenzwinkern auf die letzten 25+ Jahre der Band zurückschaut und sagt „wir sind schon zu lange dabei um jung zu sterben“. Nein, der Song kommt mit einem grandiosen und sehr charakteristischen Gitarrenspiel daher, nichts neues, aber mehr vom Altbewährten. Dabei ist der Text dazu noch ziemlich eingängig und durch die Dopplung von Joacims Stimme an vielen Stellen des Songs hat dieser die hymnische Wirkung, die Fans an HammerFall so sehr lieben, ich kann mir den Song als einen Abschlusstrack auf einem Konzert sehr gut vorstellen!
Eine kleine Perle des Albums versteckt sich gegen Ende des Albums. „State of the W.I.L.D“ fängt gemächlich und schon fast balladenartig an und kommt in der ersten Minute schon gut in Fahrt, dieser Song fährt die HammerFall Formel perfekt, epischer hymnischer Gesang, prominente Gitarre, Tempowechsel, ein grandioses fast-Gitarrensolo zu etwa 2/3 des Liedes, Ohrwurmmaterial, grandios.
Mit „Not Today“ gibt es auch ein obligatorisches softes Stück auf dem Album, ein Lied, das durchaus sein Stärken hat, die Positionierung auf dem Album ist es leider nicht, in meinen Augen wäre es ein tolles Abschlussstück gewesen, oder noch besser, wenn es den Platz mit dem eher generischen „No Mercy“ getauscht hätte.
Fazit:
12 Alben in 25 Jahren, im Schnitt also alle 25 Monate neues Material, dass es funktioniert, sieht man an Hammerfall, dabei bleibt die Band bei ihrer Formel, Überraschendes gibt es nicht unbedingt. Die Band ist nicht bekannt dafür, das Rad neu zu erfinden, es jedoch zu verbessern. Die Qualität ist wie seit Jahren grandios, die Songs sind solides Ohrwurmmaterial, leider werden einige die Phase des Albums kaum überleben, da sie dann doch zu wenig Spannung beinhalten und zu uneigenständig sind. Andere wie „Too Old To Die Young“ oder der Titeltrack „Hammer of Dawn“ sehe ich noch in vielen Jahren auf den Bühnen!
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