Review: Kanonenfieber – U-Bootsmann

Release: 24.11.2023

Genre: Black Metal/ (Melodic) Death Metal

Spieldauer: 10 Minuten und 18 Sekunden

Label: Noisebringer Records

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Tracklist:

  1. Intro
  2. Kampf und Sturm
  3. Die Havarie

Vorwort:
Nachdem sich Kanonenfieber schon sehr ausführlich mit dem Soldatenleben des Frontlinienfußvolks sowie des fliegenden Personals beschäftigt hat, folgt nun mit U-Bootsmann eine EP, die sich ausschließlich mit der nassen Kriegsführung beschäftigt. Ob es hierbei um einen großen Wurf handelt oder ob sich beim U-Bootsmann um eine Bruchlandung am Meeresgrund handelt, klären wir jetzt hier auf Dark-Art.

Die EP:
Noise bleibt seiner Kriegsführung im Musikgeschäft treu und serviert uns wieder einmal eine sehr schlanke Art von EP. Mit gerade mal 2 Songs könnte man den U-Bootsmann mehr als eine doppelte Single-Auskopplung ansehen, die ein Matrose ohne Probleme bei einem schnellen Deck schrubben durchgehört hat. Thematisch setzen sich beide Songs mit dem U-Boot UB2 auseinander, das während seines Einsatzes für Gott, Kaiser und Vaterland schwer beschädigt wurde und dabei seine Manövrierfähigkeit verloren hatte.
Die EP fängt mit einem leichten Intro an, bei dem eine knurrige Stimme uns auf die Seeschlachten der damaligen Epoche vorbereitet. Nachdem die Stimme der Vergangenheit verstummt ist, verplempert Kanonenfieber keine Zeit mit leichtem Geplantsche am Beckenrand, sondern geht direkt ins Gefecht über. Das Tempo der eingesetzten Instrumente, die wir beim Song Kampf und Sturm auf die Ohren bekommen, ist sehr treibend und gradlinig. Dazu gesellt sich die Stimme von Admiral Noise, die sehr bissig und energisch wirkt. Unterbrochen wird dieser eher gleichbleibende Stimmfluss gelegentlich von reinen Instrumenten-Parts, die im Track verstreut sind.
Etwas schleppender, aber genauso packend geht es beim Lied Die Havarie zu. Hier wurde der Regler, der für die Wucht des Refrains zuständig ist, etwas nach unten gestellt und dem Text, der dabei besungen wird, mehr Raum zum Wirken gelassen. Herausgekommen ist dabei einen schön warmes, wortwörtlich gemeintes Ahoi, das mit seinen Begleitpassagen einen direkt mitfühlen lässt.

Fazit:
Treffer! Versenkt! Die alte Faustformel von Noise seinem Kanonenfieber-Output in kleinen Happen an die hungrigen Landratten zu verteilen, geht mal wieder vollkommen schmackhaft auf. Beide Songs schaffen es eindrucksvoll, dem Zuhörer das schwierige Leben der Seeleute in ihrer tauchfähigen Blechbuchse zu eindrucksvoll zu vermitteln. Das Paket aus markanter Stimme, harten Instrumententönen sowie das gewohnte Einspielen von historischen Sprach-Samples haben mich wieder in den Bann gezogen. Ich kann nur sagen, Kanonenfieber hat alles richtig gemacht und den Flottenbefehl zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Gerne darf die mit Fieber geplagte Kanone beim nächsten Erscheinen an der Meeresoberfläche einen größeren Landgang einplanen, damit wir auch mal ein neues Album in den Händen halten können.

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