Review: Merciless Law – Troops Of Steel

Release: 1.3.2022

Genre: Speed Metal/ Heavy Metal

Spieldauer: 41 Minuten und 45 Sekunden

Label: Selbstveröffentlichung

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Tracklist:

  1. A New Order
  2. Blinded
  3. Wrath
  4. Victims Of War
  5. The Street Fighter
  6. There’s No Super Heroes
  7. World Circus
  8. Troops Of Steel (Fight For Glory)

Der YouTube Algorithmus ist ja für seine merkwürdigen Blüten durchaus bekannt. Ich behaupte mal, dass jeder sich schon einmal verwundert die Augen gerieben hat, wieso einem ausgerechnet Video X oder Y angepriesen wird. Das der YouTube Algorithmus aber auch mal seine Arbeit sehr gut erledigen kann, davon wurde ich erst wieder vor wenigen Tagen indirekt überzeugt. Wieso „indirekt“, werden sich jetzt manche Leser fragen. Die Antwort darauf ist aber wirklich einfacher Natur. Das heutige Album wurde nämlich nicht meiner Wenigkeit, sondern meinem Bruder via Algorithmus vorgeschlagen und gelang schlussendlich mit den einfachen Worten „hör das mal an“ bei mir. Frei nach der Redensart „gesagt, getan“ habe ich mir das Werk sofort angehört und danach beschlossen, es mit einem Review zu würdigen. Schluss mit den warmen Worten, es wird Zeit, sich mit Album über Troops of Steel der Band Merciless Law auseinander zu setzen.

Erstmal ein paar Fakten:

Es handelt sich bei Troops of Steel um das Debütalbum von Merciless Law. Kopf und einziges festes Mitglied der aus Chile stammenden Band ist der Sänger, Gitarrist und Textschreiber Pancho Ireland. Die Bandgründung erfolgte im Jahre 2020 aus der Asche seiner alten Band Kaizer, die 2014 das Licht der Welt erblickt hatte. Als Session Bassist diente Cederick Forsberg von Blazon Stone, der auch die Schlagzeug-Parts, die wir in Troops of Steel hören können, programmiert hat. Die Lyrics handeln meist von chaotischen Gesellschaften und sind stellenweise fiktiv oder angelehnt an den sozialen Unruhen und Protesten, die sich 2019 in Chile ereignet haben.

Das musikalische Erscheinungsbild:

Das Erstlingswerk von Merciless Law klingt wie frisch aus einer Zeitmaschine gestiegen. Der Retro-Touch, der einem direkt von Anfang an entgegenschlägt, lässt einen sofort an die glorreichen Heavy Metal Zeiten der 80er Jahre denken. Laut Aussage von Pancho Ireland waren besonders deutsche Speed Heavy Metal Bands wie Accept, Helloween oder Blind Guardian mit ihren 80er Jahren Frühwerken eine Inspirationsquelle für das Klangbild von Troops of Steel. Die Einflüsse sind durchaus hörbar, wobei mich das Album mehr an Riot (Album Thundersteel) und Grim Reaper erinnert (was ebenfalls von Pancho Ireland aus Inspirationsquelle genannt wurde) Stellenweise lassen sich auch Songstrukturen ausmachen, die man durchaus anderen bekannten Bands aus dem NwoBHM Sektor, wie zum Beispiel Iron Maiden oder Judas Priest zuschreiben kann. Somit ist der Sound des kompletten Albums eine Mischung aus knalligen Gitarren, die ordentlich geschreddert werden und eine von Frontsänger Ireland hochgeschraubten Stimme, die sofort deutlich machen, dass man hier keine halben Sachen macht. Das Tempo, was dabei gespielt wird, ist sehr hoch und wirkt wie ein rasanter Pferde-Galopp, der über die Landschaft gepeitscht wird. Das wird zum Beispiel besonders beim Track World Circus sehr deutlich, der mit seinem chorartigen Refrain und der hart gespielten Gitarre einen sofort in den Bann zieht. Auch die Gitarrensolos, die im ganzen Alben verteilt sind, können sich hören lassen. Die Soloeinlagen sind einprägsam und decken einen von marschierend bis etwas verspieltes Klangbild ab. In diesen Zusammenhang kann man den Track Troops of Steel nennen, der mit einer sehr großangelegten Spielzeit von mehr als 7 Minuten mehrere solcher Solos besitzt.

Mein Fazit:

Merciless Law liefert hier wirklich ein schönes Debütalbum ab, das trotz großen Anleihen an viele bekannte Künstler und seinem ausgeprägten 80er Jahre Retro-Touch nirgendwo muffig oder alt backend klingt. Das Album klingt bärenstark und lässt nur wenig Spielraum für Kritik zu. Metalheads die eine Affinität zu Speed und Heavy Metal haben sollten unbedingt Merciless Law eine Chance geben, es winkt dabei als Belohnung ein musikalischer Ritt auf einer chilenischen Kanonenkugel.

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