Review: Munarheim – Heimkehr

Release: 27.09.2024

Genre: Symphoic Folk Metal

Spieldauer: 37 Minuten, 22 Sekunden

Label: none

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Tracklist:

  1. Intro 01:05
  2. Sei du das Licht 04:54
  3. Katharsis 06:04
  4. Waldesherz 05:01
  5. In dunkelster Nacht 07:22
  6. Heimkehr 03:31
  7. …und der Wind sang 09:25

Heute kommen wir wieder einmal zu einem ganz besonderen Bon Bon der Musikgeschichte. Wir beschäftigen uns mit dem neuen Werk, einer Band, welche in der Branche viel mehr geschätzt werden sollte. Es ist zwar nun schon wieder 5 Jahre her, dass ihr letzten Album Willens & Frei erschien, aber gut Ding will Weile haben, und Munarheim darf sich diese auch gerne nehmen, wenn man betrachtet, was am Ende immer als Output, heimlich, still und leise, das Licht der Welt erblickt. Dementsprechend hoch sind natürlich die Erwartungen an ihr neues Album Heimkehr. Doch auch das Vertrauen an diese Erwartungen ist bei uns vorhanden, da diese Band noch nie enttäuscht hat und immer eine Sonderstellung eingenommen hat. Heimkehr erschien bereits am 27ten September, dennoch ist diese Band jederzeit wert, einen Blick darauf zu werfen.

Doch wollen wir uns das Ganze einmal mehr im Detail betrachten.

Zum Auftakt bekommt man diesmal ein instrumentales Intro, welches eine langsam steigernde Atmosphäre aufbaut und einen direkt mit dem Einklang vermuten lässt, wohin die Reise hoffentlich gehen wird.

Und nach einem kurzen Chor zum Übergang, kommt dann mit Sei du das Licht der klassische Sound und die passende Härte, die Munarheim einzigartig an den Tag legt und lädt den Zuhörer direkt mit voller Energie und erinnert auch direkt mit geballter Lyrik und einem hervorragenden Wechselspiel aus den kreischenden Vocals von Frontmann Pascal Pfannenschmidt und den Chören im Background ein, die Augen zu schließen und zu träumen. Der instrumentelle Part des Songs legt dabei eine wilde Achterbahnfahrt, voller Höhen, Tiefen, Pausen und eine mehr als gelungene Symbiose von Folk- und Metalinstrumenten hin, welche den akustischen Raum voll ausfüllen und die einzigartige und mitreisende Atmosphäre von Munarheim erzeugen und einen direkten Anschluss an Willens & Frei darstellen.

Etwas düsterer geht es mit Katharsis weiter. Doch so eine Reinigung ist ein aufwändiger und hektischer Prozess. Und so zieht sich eine dunkle Atmosphäre durch den Song, welche, trotz Härte und vorantreibenden Gitarrenriffs, die wie Peitschenhiebe auf den Zuhörer einschlagen, ohne daran an einer seltsamen inneren Ruhe zu verlieren, welche man verspürt, wenn man ins Neuland aufbricht und mich auch an Liberte erinnert hat. Mit derben Drums untermalt und voller Härte schlägt dieser Song zu, verändert aber passend zum Titel in seinen 6 Minuten schleichend immer wieder die Stimmung und so führt der musikalische, „rote“ Faden ganz subtil zu einer Steigerung, welche im Prozess der Reinigung am Abschluss kommt und von düster auf euphorisch umschlägt und so das Konzept auch musikalisch perfekt ausarbeitet.

Naturverbunden wie die Band nun einmal ist, geht es nun auch klassisch mal wieder in diese Richtung und das darf bei Munarheim ja nicht fehlen. Das Waldesherz schlägt nun mal in der Band und dieser Pulsschlag wird auch im Song aufgearbeitet, der jedem von uns innewohnt. So wird der „Pagan“-Gedanke in diesem Song herauskristallisiert und braucht sich auch hinter Größen der Szene, wie Eluveitie, Moonsorrow und Co. nicht verstecken, nein zeigt sogar noch Stärken, die mir in keinem der genannten Beispiele einfallen würden. Doch dies macht Munarheim ja auch so einzigartig. Musik, die einen die Naturgewalt spüren lässt und eine ganz eigene Interpretation der Thematik an den Tag legt.

In dunkelster Nacht folgt und startet passend nach Waldesherz etwas ruhiger, mit tragender Akustikgitarre, welche kurz darauf von Flöten begleitet wird. Bis hier ist alles noch sehr melodisch, erhaben und fließend, bis die restlichen Instrumente einsetzen und der Nacht die Dunkelheit zurückbringt. Brachial, gnadenlos und ohne Rast, geht es voran und steigert sich immer weiter, bis zu einem Blastbeatgewitter, das einen einfach mitreist und nicht mehr loslässt, bis diese Gewalt ein wenig ausklingt mit einem Flötenbreak, einen jedoch nicht aus der angesagten Stimmung zieht, nein, eher einfach einmal kurz durchatmen lässt, bis ein klassischer Munarheim-Chor ertönt und es währenddessen, wieder dahin zurückkehrt, wo man vor dem Break gestoppt hat und wieder einem wieder voll in die Maske gibt. Im Anschluss kommt es dann zum ersten Mal auf dem Album zu einer weiblichen Sologesangsstimme, welche mit den Gitarren zusammen verhallt. Gelungener Song, mit allen Höhen und Tiefen, die man sich nur wünschen kann.

Doch nun ist es Zeit, wieder nach Hause zu gehen und so kommen wir zum Titeltrack des Albums, Heimkehr, welcher auch den kürzesten Song des Albums darstellt und fast schon wie ein Zwischenstück aufgebaut ist. Dennoch besteht der Song nicht nur aus ruhigen Parts, sondern erzeugt eine sich stetig steigernde und groß epische Stimmung, welche einem im Traum gefangen hält.

Als letztes Stück kommt noch … und der Wind sang welches auch als Erstes und mit gelungenem Musikvideo veröffentlicht wurde. Nun, was soll man zu diesem Zyklus sagen? Dieser Song passt natürlich ins Konzept des Albums, stellt aber schon fast eine eigene EP dar. Denn hier haben sie Damen und Herren von Munarheim, noch einmal komplett ausgetobt und all ihre eigenen Facetten, noch einmal in einem Song gebündelt auf die Spitze getrieben. Von spielerischen Melodien, bis zu knallharten Parts, mit Black Metal Einschlag ist alles vertreten und bis auf die Spitze getrieben, ohne dabei einen eigencharakterlichen Fluss zu verlieren, der einen trotz Stromschnellen und Wasserfällen nicht ans Ufer spült und in dem man sich einfach treiben lassen muss. Doch höret selbst, es lohnt diese akustische Reise zu bestreiten.

Was bleibt zum Abschluss zu sagen? Ich weiß es nicht genau, da ich nach diesem Album etwas reizüberflutet und einfach nur begeistert bin. Hier wurde wieder alles in absoluter Perfektion ausgearbeitet und zur Vollendung gebracht und ich weiß nicht, wo ich anfangen und aufhören soll zu schwärmen. Wieder einmal ein Meisterwerk aus der Klangschmiede Munarheim, welches gerade jedem der aus der Folk/Pagan Metal Ecke, aus der Symphonic Ecke oder einfach für detailverliebte Musiknerds einmal ans Herz gelegt werden muss. Und so könnte ich ewig weiterschreiben, denn alleine die Lyrics wären ein eigenes Review wert, genauso, wie es auch einen eigenen Artikel für … und der Wind sang geben könnte. Und darum, Leute, ihr steht auf Metal? Dann hört euch Heimkehr und auch alle anderen Alben von Munarheim einfach an, denn dann werdet ihr verstehen, was ich meine. Mehr gibt es dazu nicht mehr zu sagen und nun, lassts schepper in eurer Anlage.

Mehr von Munarheim bei Dark-Art findet ihr hier:

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