Release: 29.10.2021
Genre: Folk Death Metal
Spieldauer: 55min 9sec
Label: Art Gates Records
Links: Website / Facebook / YouTube
Tracklist:
- Departure
- The Journey
- Onwards
- Twilight Zone
- Scorched Earth
- Rise And Fall
- Mighty Willow
- Desolation
- God Of Lies
- Winters Wight
- Arise
ARISE erschallt es aus dem Berner Lande der schönen Schweiz, die Folk Death Metaller von Nidhoeggr releasen am 29.10.21 ihren zweiten Langspieler!
Die 6 Jungs haben sich 2009 gegründet und ihren Stil mit Folk, Pagan und Death Elementen gewählt, die sowohl mit Growls, harten Riffs aber auch melodischen Keyboard Parts punkten können.
Seit den jungen Jahren wurden somit nicht nur mehrere Demos und EPs produziert, auch über ihre erste Platte Nach der Schlacht könnt ihr in einem Schatzkisten Review bei uns etwas nachlesen, wo ich auch noch ein wenig mehr auf die Vergangenheit und Namensherkunft der Band eingehe.
Seit dessen Veröffentlichung 2015, folgten noch die beiden Singles Onwards und Desolation, welche ich in der Zwischenzeit leider immer noch nicht in Händen halten konnte.
Jedoch soll sich dies am 11. Dezember in der Met-Bar Lenzburg ändern*, wo sie wiedermal mit den durchgeknallten Winterthurer Piraten von Calarook ein Konzert spielen können.
Mit diesen scheinen sie bestens auszukommen, da sie schon mehrere Gigs zusammen hatten, vor allem im Sommer 2020 die Release Sause von Surrender Or Die!
Doch nicht nur lokales Engagement brachte ihr musikalischer Erfolg, denn auch schon für internationale Bands wie Alestorm oder Black Messiah, durften sie die Meute vor der Bühne vorheizen.
*Kleiner Nachtrag, die Single Stücke sind alle auf dem Album vorhanden
Seit neustem sind die Jungs jedoch auch mit zusätzlichem Rückenwind unterwegs, denn Arise ist ihre erste Platte mit Labelvertrag! Wie es sie genau nach Spanien zu Art Gates Records verschlagen hat, wissen nur die Götter, doch diese liessen mir freundlicherweise eine Promo CD zukommen.
An dieser Stelle würde ich mich jetzt noch ein wenig über Artwork, Design und Booklet auslassen, da es in meinem „schwyzer Bergbuure Huushalt“ noch richtige Alben gibt und Spotify ein fernes Gerücht der Postmoderne ist. Jedoch kam die Promo in einem schlichten Mäppchen und somit kann ich nur das Design und die Symbolik des kleinen Coverartwork Bäumchens loben, welches nach Ragnarök’n’Roll und dem letzten Studioalbum, ungewohnt frieddlich daherkommt.
1. Departure
Mit Kriegshörnern, Trommeln und Keyboard, leitet die Abfahrt in 94sec Instrumental, das Album stimmungsvoll ein.
2. The Journey
Gleich nahtlos vom Intro, startet somit die Reise, behält die Musik zwar im Klang gleich, legt aber mit Gitarre und Drums noch einen Zahn zu.
Nach 50sec leitet dann die typische Nidhoeggr Melodie weiter, dessen Stil immer ein wenig an Humpa Metal erinnert, ohne jedoch durch den ganzen Song zu ziehen.
In gewohnter Growl Manier, welche man steht’s ein wenig schwerlich versteht, wird der Song jedoch ungewohnt in Englisch vorgetragen, da die Band bisher deutsche Texte bevorzugt hatte.
3. Onwards
Wortwörtlich vorwärts geht es denn mit dem Song, der 2019 schon als EP erschienen ist.
Mit Klaviergeklimper, fängt auch dieses Stück eher ruhig an bis es nach gut einer Minute Fahrt aufnimmt.
Speziell hier sind die Clearvocals in der Mitte, welche kurz einen kleinen Chor bilden und dem längeren Stück somit eine kleine Auflockerung verpassen.
4. Twilight Zone
Als erster Vorgeschmack des Albums, wurde über den Art Gates Records YouTube Kanal, am 17.9.21 der Audiotrack von Twilight Zone veröffentlicht.
Dieser kommt ein wenig fröhlicher daher, als der Anfang des Albums, mehr wieder mit Rhythmus der Band. Der Anfang erinnert mich ein wenig an die Band Vogelfrey, gegen Ende wird dann noch eine Schippe Humpa mehr drauf geknallt und mit weiterem Chorgesang garniert.
5. Scorched Earth
Feurig wird es mit der verbrannten Erde, dessen Inhalt vor allem vom Refrain beansprucht wird. Natürlich hat so ein Thema auch wieder eine härtere Art verdient, welche in den Gitarren und Drum Parts ordentlich eingeprügelt wird, denn grosse Teile hier sind rein Instrumental.
6. Rise And Fall
Dieser Track erschien schon 2019 auf der Desolation Single, welches auch militärisch passend im Marschtrommel Klang startet.
Zum Aufstieg kommt der Gesangspart dieses mal am Anfang, während der Fall gegen Ende wieder die härteren Töne anschlägt.
7. Mighty Willow
Die Mächtige Weide (Baum) kommt mit Kirchenorgeln daher, driftet aber schnell in Riffs und Drums ab. Zwischendurch wird noch im 2er Takt in guter Freddy Manier gezählt, jedoch fällt mir auch hier das raushören der Lyrics wieder schwer. Abgeschlossen wird dann wieder mit ein wenig schunkligen Orgelklängen.
8. Desolation
Der Titeltrack der EP aus 2019, kam direkt auch noch mit einem Lyricvideo, damals noch auf ihrem eigenen Kanal, da sie noch nicht beim Label waren.
Die namensgebende Verwüstung spiegelt sich auch in der Melodie wieder, obwohl auch Trostlosigkeit als Übersetzung gängig wäre, sind die Texte eher aggressiv angelegt.
Zudem ist erwähnenswert, dass der Song Scorched Earth in den Lyrics vorkommt.
9. God Of Lies
Der Gott der Lügen, könnte vieles sein denn, in diesem Genre wird hier meist Loki gemeint.
In dem, mit 7min längsten Stück den Albums, wird jedoch kein spezieller Glaubensvertreter genannt, auch wenn ich meine Vermutung habe.
Hier wird vor allem mit dem Keyboard gespielt, welches in verschiedenen Lagen kommt und auch den extra langen Gesangspart begleitet.
10.Winters Wight
Der Winter Wicht war der zweite Track der Onwards EP und erhielt dort auch ein eigenes Lyricvideo.
Finsternis, Tod und Kälte stimmen hier schon einmal auf die kommenden Monate ein, verpackt in diesem eher langsam-düsteren Song, der vor allem vom Keyboard dominiert wird.
11. Arise
Die Ankunft zum Abschluss, startet der Titeltrack mit einem Intro das auch an den Anfang des Albums erinnert. Nach einer Minute wird dann direkt mit dem Gesang gestartet, der auch den Song durch der dominante Part bleibt. Der einzige Song, indem die Growls von Sänger Janos eher begleitend sind. Tragend daherkommend, endet somit die Scheibe in einem Wechselbad verschiedener Richtungen und schliesst auf einen letzten Gitarrenriff.
Fazit:
Auch wenn der Sprung von Deutsch auf Englisch, im ersten Durchhören ungewohnt kommt, erkennt man die Handschrift von Nidhoeggr schnell.
Arise kommt finster daher und verzichtet im Gegensatz zum Vorgänger, auf kleine Spasseinlagen zugunsten eines durchgängig harten Albums.
Die neue Einbindung von klaren Gesangsparts lockert die einzelnen Tracks auf, bietet mehr Facetten und harmonieren dann noch im Gesamtpaket. Elemente aus allen eher „urchigen“ Metal Genres werden mit ordentlich Death, in ein Werk geprügelt und hier und dort mit mystischen Celtic Klängen garniert. 9/10
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