Release: 29.09.2023
Genre: Black/Thrash Metal
Spieldauer: 41:43 Minuten
Label: Folter Records
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Tracklist:
- Birth of the Morning Star
- The Grand Bewitchment
- Die Hündin von Buchenwald
- The Cult of Slaughtered Lambs
- Tempel der Bestie
- Los Narcos Satanikos
- Dahmer’s Freezer
- Alcoholic Mosh
- Sange de Drac
- Bad Gateway
Durch die Zusammenarbeit mit Labels und den daraus resultierenden Reviews für CDs werden manchmal auch einzelne Bands auf Dark-Art aufmerksam und bitten freundlich um einen Bericht über ihr neustes Werk. Eine solche Bitte bekamen wir von der Band Satan Worship mit ihrer neuesten Kreation Satanik Overdose of Hell. Als ich das Cover und den Namen gesehen habe, wurde ich neugierig und habe mir das Album angehört und mich dazu entschieden ein Review zu verfassen. Vorab, das Album ist wirklich eine satanistische Überdosis und selten habe ich eine solche Ansammlung an satanistischen und pechschwarzen Klischees in den letzten Jahren gesehen. Allein mit den Titeln und Texten kann Satan Worship einigen bekannten, skandinavischen Bands der 90er Konkurrenz machen.
Betrachten wir allein das Cover der Scheibe. Das Bild zeigt einen Dämon mit brennendem Schwert, der einen mehrköpfigen Drachen reitet. Dieser Drache snackt gemütlich einen Engel und setzt einen weiteren Flügelmann in Brand. Dieses Motiv ist dazu vollständig in Rot, Orange und Gelb gehalten. Das Cover spielt bereits mit Erwartungshaltungen an eine Musik, in der der Teufel der Hauptprotagonist ist und gibt einen guten Vorgeschmack auf die Musik.
Satanik Overdose of Hell beginnt mit seinem Intro Birth of the Morning Star sehr melodisch und bedächtig, aber schon mit dem nächsten Lied wird diese Stimmung zertrümmert. Wie der Fall Luzifers verändert hat und verdammt The Grand Bewitchment das gesamte Album und gibt uns einen ersten Vorgeschmack auf den gesamten Sound der nächsten 40 Minuten: kreischende Gitarren, rasantes Tempo und eine eindrucksvolle Gesangsstimme. Der Sänger Leatherface aus Brasilien präsentiert hellere, fast klare Crowls und Shouts, die mit kreischenden Akzenten akzentuiert werden. Dieser Gesang erinnerte mich auch an einen Dämon aus dem siebten Kreis der Hölle und ist ideal für das gesamte Thema der Scheibe. Ein weiteres Stilmittel der Band sind kurze Breaks mit einer ausgeprägteren, helleren Melodie, die mich an Kreator erinnern. The Grand Bewitchment ist mein Favorit und habe ihn gleich am Anfang gefunden.
Die beschriebenen Charakteristika begleiten uns bei den folgenden drei Liedern, aber die einzelnen Tracks haben ihre eigenen Alleinstellungsmerkmale. So hat Die Hündin von Buchenwald eine rasante Melodie, die echt einprägsam ist und mich zum wilden Nicken animierte. The Cult of Slaughtered Lambs hat hervorstechende Drums, die richtig fetzen. Dafür ist der Text stückweise arg plump. In Tempel der Bestie sind es die grandiosen Gitarrensoli, die mich vom ersten Moment an begeisterten. Ist euch bei den Titeln etwas aufgefallen? Es sind deutsche Titel dazwischen. Diesen Umstand haben wir ihrem Gitarristen Max the Nekromancer zu verdanken, der aus Berlin stammt und die Band zu einem multikulturellen Projekt macht. Den Titel Die Hündin von Buchenwald finde ich aber an dieser Stelle etwas geschmacklos und zu plump, um mich zu provozieren.
In der zweiten Hälfte des Albums erhöht Satan Worship das Tempo auf LVL 666! Bei Los Narcos Satanikos dreht die Band stimmlich und musikalisch durch. Hämmernde Beats, kreischender Gesang und diabolisches Lachen im Abgang. In Dahmer’s Freezer bekommt der Gesang einen kreischenden, langgezogenen Unterton und dazu wird uns ein packendes Drumsolo angereicht. Das Rennen gipfelt in Alcoholic Mosh, dem schnellsten Lied auf der gesamten Scheibe. Das instrumentale Spiel ist gut, aber der Text ist stellenweise nur plump und primitiv. Ideal zum mitgrölen, aber da hört seine Daseinsberechnung auf.
Zum Schluss erweitert die Band ihre Musik um einen düsteren Heavy Metal. So fängt Sange De Drac vergleichsweise ruhig und verspielt an, mit einem beeindruckenden Drumsolo, nur um in die Satan Worship-Erfolgsformel abzudriften. Das war ein spannender Kontrast, den ich mir häufiger und ausgiebiger gewünscht hätte. Das Ending Bad Gateway greift diesen dunklen Heavy Metal auf und beendet Satanik Overdose of Hell mit einem drückenden, aber nicht schweren Sound.
Wer auf Bands wie Debauchery steht, der wird mit Satanik Overdose of Hell glücklich, wobei die Texte im Vergleich zu der genannten Band schon ausgefeilter sind. Hörer, die ausgeprägtere Texte wünschen oder sich von dem Thema Satanismus entsagen möchten, die könnten eventuell wenig Freude an diesem Album haben. Musikalisch ist das Album stark. Ich möchte nochmal an die kreischenden Gitarren und die rasenden Drums erinnern, die echt Schwung in die Lieder bringen. Die Refrains bestehen teilweise aus wenigen Worten, die schnell gelernt sind und auch mit drei Bier Vorsprung zu den eigenen Freunden laut mitgegrölt werden können. Thematisch findet sich hier auch kein Shakespeare, sondern eher eine geradlinige Verarbeitung von Satanismus, Hölle, Teufel und Co. Ob diese Themen für ein modernes Album funktionieren oder nicht, müsst ihr selbst entscheiden. Für mich war es eine schöne Abwechslung zu poppigem Power Metal und tiefgründigem Atmospheric Black Metal und ich kann guten Gewissens Satan Worship weiterempfehlen.
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