Review: Slipknot – The End, So Far

Release: 30.09.2022

Genre: Nu Metal, Alternative Metal, Groove Metal, Heavy Metal

Spieldauer: 57 Minuten 27 Minuten

Label: Roadrunner Records

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Tracklist:

  1. Adderall
  2. The Dying Song (Time To Sing)
  3. The Chapeltown Rag
  4. Yen
  5. Hivemind
  6. Warranty
  7. Medicine For The Dead
  8. Acidic
  9. Heirloom
  10. H377
  11. De Sade
  12. Finale

Slipknot - The End so Far - Cover

Slipknot! Slipknot? Muss ich hier eine Vorstellung der Band machen? Ich glaube nicht. Entweder man kennt sie oder man hat irgendwie die letzten 20 Jahre verschlafen. 30 Jahre gibt es die Band dieses Jahr schon. Da verwundert es ein bisschen, dass es erst das siebte Album ist, was die Band veröffentlicht. Dafür gab es verschiedene Gründe, auf die ich hier aber gar nicht eingehen will. Ich halte mich eigentlich auch schon zu lange mit Details auf, die bestimmt jeder, der die Zeilen liest, eh schon kennt. Wollen wir also kurz die harten Fakten von dem Album aufführen. 12 Lieder, verteilt auf 57 Minuten und 27 Sekunden. Also knapp 4 Minuten und 47 Sekunden pro Lied. Ganz ordentlicher Schnitt, aber wir sind ja auch nicht beim Punk. Der Name vom Album ist vermutlich auch nicht zufällig so gewählt. Nachdem bisher alle Alben bei Roadrunner Records veröffentlicht wurden, ist es offensichtlich das letzte, welches bei diesem Label erscheinen wird.

Aber nun zum Wichtigen, nämlich der Musik. Als ich die Mail mit dem Promo Material in meiner Inbox fand, habe ich gleich drauf geklickt und wollte die Musik aufsaugen… war mir dann bei Adderall aber irgendwie nicht sicher, ob hier nicht ein Fehler vorliegt. Noch mal nachgeschaut, nein, da steht wirklich Slipknot. Aber… das klingt irgendwie so gar nicht nach Slipknot, sondern eher, wie soll man es erklären, wie irgendwelcher 70er psychedelischer Pop auf LSD Trip. Eigentlich ganz cool, aber so gar nicht das, was ich erwartet habe. Könnte aber auch mit dem Titel vom Lied zusammen hängen, ein Medikament in den USA gegen ADHS. Na gut, mal sehen was The Dying Song (Time To Sing) so mit sich bringt. Zunächst… nunja, klingt es so, als ob es gerade so weiter geht und es vielleicht neu irgendeine psychedelische Pop Band gibt, die sich auch Slipknot nennt. Doch nach zehn Sekunden kann ich mich beruhigen und ich stelle fest, dass das jetzt nach dem klingt, was man erwartet. Harte Gitarren, stakkatoartiger Gesang, melodiöser im Refrain, also alles gut. Der Kopf nickt automatisch mit. Der Kenner kennt es vermutlich aber sowieso schon, da es die zweite Single war, die bereits veröffentlicht wurde. Mit The Chapeltown Rag folgt Single Eins und mit Yen die dritte Auskopplung, welches ihr auch am Ende vom Beitrag als Video sehen könnt.

Slipknot - Bandphoto

Dann kommt jetzt also der Teil vom Album, welcher den meisten noch nicht so bekannt sein dürfte. Es folgt Hivemind. Ein sehr, wie soll ich es sagen… interessantes Lied. Fühlt sich so ein LSD- Trip auf Metal an? Könnte sein. Es gibt teilweise sehr abgespacede Töne, welche irgendwie in eine andere Ebene entführen, aber dann wieder der normale Slipknot Sound, welcher einen wieder in die Realität zurückholt, bis es dann wieder abgedrehter wird. Momente, in denen man sich so fühlt, als ob man gerade ganz schnell mit dem Kopf irgendetwas verneint. Aber nicht einfach ein ausholendes Verneinen, sondern immer nur ganz kurz nach links und rechts den Kopf bewegend. Irgendwie cool. Es handelt davon, wie es ist, wenn Menschen zusammenkommen für den einen schönen Moment, um danach wieder in alle Richtungen zu verschwinden. Wie man sich dabei als eins fühlt. Ähnlich geht es auch auf Medicine for the Dead los, welches auch viele langsamere, leise Momente hat. Es werden auch wieder Screams mit Klargesang gepaart. Ich bin schon gespannt, wie dies live rüber kommen wird. Es spricht ein sehr wichtiges Thema an, Depressionen. Es handelt gewissermaßen davon, wie der Therapeut versucht, die richtige Kombination an Mitteln und Wegen zu finden, um den Patienten zu behandeln. Am Ende noch ein Wort zum letzten Lied, Finale. Sehr ruhig startend, ist es ein eher melancholisches Lied. Es setzen zwar auch verzerrte Gitarren ein und auch das Schlagzeug ist kein einfach „Bumm, Tsching, Tada“, sondern recht präsent. Im allgemeinen aber bleibt es dem Anfang treu. In dem Lied geht es auch darum, dass die Bandmitglieder noch mal ihre bisherige Karriere, Leben und Entscheidungen Revue passieren lassen. Sehr passend dazu, dass es wohl kein weiteres Album bei Roadrunner geben wird und damit ein neuer Abschnitt für die Band beginnt.

Was soll ich sagen? Ein Album mit, für mich zumindest, einigen Überraschungen die ich so nicht erwartet hätte, die mir aber ziemlich gut gefallen. Ich bin eh offen dafür, dass eine Band auch mal andere Aspekte der Musik in ihr Repertoire einstreut. Wer nur Geschredder mag, will und erwartet, dürfte enttäuscht sein, aber ich denke, der ist bei Slipknot an der falschen Stelle. Insgesamt ein eher melancholisches Werk, was man aber auch versteht, da es ja quasi als Abschied von Roadrunner Records zu sehen ist. Immerhin war die Band seit dem 8. Juli 1998 dort unter Vertrag. Gibt es von mir eine Kaufempfehlung? Ja, wobei das eigentlich außer Frage steht. Die Frage, die sich allerdings stellt ist, mit welchem Konterfei sollte man sich das Album holen? Das kann jeder auf der Website von Slipknot allerdings selbst entscheiden, da kann ich keine Empfehlung abgeben, wobei mir persönlich die Sid Edition am besten gefällt.

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