Release: 19 August 2022
Genre: Progressive Metal/Melodic Death Metal
Spieldauer: 65 Minuten, 20 Sekunden
Label: Nuclear Blast Records
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Tracklist:
- Övergivenheten
- Nous Sommes la Guerre
- Electric Again
- Valleys of Gloam
- Is It in Your Darkness
- Vultures
- Morgongåva/Stormfågel
- Death, I Hear You Calling
- This Godless Universe
- Dreams of Nowhere
- The Everlasting Flame
- Golgata
- Harvest Spine
- On The Wings Of A Goddess Through Flaming Sheets Of Rain
Das Bands und ihre Sounds sich mit der Zeit verändern, ist so üblich, wie das Amen in der Kirche, sofern man nicht AC/DC, Powerwolf oder Sabaton heißt. Das gilt auch für Soilwork. Die Schweden zeigten bereits mit dem Vorgängeralbum Verkligheten, dass es nicht unbedingt schlecht ist, die Taktung herunterzufahren. Es wird mit Erfolg in Form von verkauften Tonträgern und Streams vergütet. Wohin sollte die Reise nun mit Övergivenheten weitergehen?
Nun ja, ich würde mal behaupten in Richtung mehr Melodic und weniger Death Metal. Als Beispiel nehmen wir den Titeltrack Övergivenheten, was soviel wie „die Aufgabe“ bedeutet. Das Intro, eine ganze Minute und 30 Sekunden, eine Mischung aus Western-Geklimper, Chören, einem eingängigen und einlullenden Zusammenspiel aus Akustikgitarre und Schlagzeug, bis der Zuhörer von einem Schrei geweckt wird. Der Song wechselt zwischen Growls und einen Cleargesang im eingängigen Refrain.
If you can stand
The silencе, it drags you in
You’re on your own and now it spits you out
The wind and the rain keeps on shutting you down again
You’ve been waiting for so long
If you can stand
Now you’ve been hanging on for so long
If you can stand
Er schließt ganz am Ende mit einem Klavierspiel ab. Ein Song, der die Quintessenz des Albums direkt zeigt: Es wird ruhiger, nicht unbedingt langsamer – Es wird anders, aber dennoch anspruchsvoll.
Valley of Gloom, sowie Nous Sommes la Guerre sind vom Sound sehr an The Night Flight Orchestra angelehnt, kein Wunder, denn Sänger Blörn Strid, sowie Gitarrist David Andersson spielen in beiden Projekten. Die Songs kommen rockiger daher als der Rest der Scheibe; auch gutturalen Gesang sucht man da vergebens. Nous Sommes la Guerre sticht dabei mit französischen Parts besonders heraus, sowie mit einem fast schon poppigen Sound durch Synthesizer-Einsätze, Valley of Gloom dagegen mit abwechslungsreichem Gitarrenspiel und Tempowechseln.
In eine ganz andere Kerbe Schlagen Electric Again, die wieder mehr auf gutturalen Gesang und einen schlagzeuglastigeren Sound setzen. Auch wenn ein grandioser Geigenpart das letzte Drittel des Songs einleitet, ist dieser wohl einer der härtesten auf dem Album. Nicht außer Acht lassen sollte man auch das letzte Stück On The Wings Of A Goddess Through Flaming Sheets Of Rain, das in die gleiche Richtung geht wie Electric Again und auch gleichzeitig das längste Stück der Scheibe ist. Besonders sticht der Song durch sei harmonisch disharmonisches Gitarrensolo in der Mitte des Stücks und den andauernden Tempowechseln heraus – eine Achterbahn der Gefühle auf 7:31 Minuten.
Wer auf schon fast power-metal-artige Einflüsse steht, sollte sich This Godless Universe zu Gemüte führen. Im Refrain erreicht Sänger Björn Strid ungeahnte stimmliche Höhen und wechselt kurz darauf im Anschluss in Growls. Dabei muss man jedoch nicht auf einen treibenden Sound verzichten – eine interessante Mischung. Golgata greift in eine ähnliche Soundkiste, nur dass diesmal der Gesang nicht die gleichen Höhen erreicht, dafür aber garantiert den einen oder anderen Ohrwurm schaffen wird.
Wem das Album mit 14 Songs ein wenig lang vorkommt, sollte sich bewusst sein, dass es zwei instrumentale Füller-Tracks beinhaltet, die nicht nur das Tempo ordentlich drosseln, aber auch jeweils einen Übergang schaffen zwischen zwei jeweils eher schnelleren Stücken.
Fazit: Mit Övergivenheten haben Soilwork eine abwechslungsreiche Scheibe auf die Welt losgelassen. Der Sound hat sich zwar in den letzten Jahren deutlich geändert, doch man erkennt nach wie vor den Ursprung. Der Soilwork-Sound, mit einem Teelöffel The Night Flight Orchestra, garniert mit Geige, französischen Parts und Power Metal Gesang; Alles in einer Harmonie vereinigt, was das Album vor allem am Stück sehr Hörenswert macht.
Anspieltipps: Golgata, Dreams of Nowhere und This Godless Universe
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