Release: 18.10.2024
Genre: Modern Metalcore
Spieldauer: 26 Minuten, 09 Sekunden
Label: Independant
Links:
Webseite
Facebook
Instagram
Spotify
Tracklist:
- Schon Okay
- Allein
- Gift
- Du fragst nicht mehr
- Ich halt dich
- Durch die Nacht
- Kopf zu laut
- Kaputt für immer
Vinta aus Köln haben am 18.10. mit Kaputt für immer ihr lange erwartetes Debüt-Album veröffentlicht. Nachdem sie in diesem Jahr bereits als Opener für SetYøurSails, Rising Insane und Chaosbay punkten konnten, hat das Quintett nun seinen ersten Langspieler herausgebracht und sie werden sich im Anschluss auf ihre erste eigene Headliner-Tour begeben. Mit Ausnahme des Titeltracks wurden alle Songs im Vorfeld bereits als Singles veröffentlicht und waren auch schon Live zu hören, der Song Gift beinhaltet außerdem ein Feature mit Jules Mitch von SetYøurSails. Doch hören wir uns das ganze Werk nun einmal etwas genauer an:
Schon Okay:
Der erste Song beginnt mit melodischen Samples, ehe es mit den Worten „Mir macht das gar nichts“ losgeht. Der Sound kommt sehr klar, aber in der Atmosphäre auch gedrückt daher. Die Strophen sind eher ruhig gehalten und sehr langsam gesungen, fast schon gesprochen. Im Refrain bekommt der Song eine Menge Intensität verpasst, die Gesangsstimme kommt nun glasklar zur Geltung und transportiert eine gute Portion Schmerz. Hierbei handelt es sich ohne Zweifel um ein Markenzeichen der Band. Nach der zweiten Strophe baut die Nummer einen Höhepunkt auf, der in einem souveränen Breakdown endet, der zwar kurz, dafür aber sehr gewaltig daherkommt. Insgesamt ist Schon Okay ein sehr gelungener Start in das Album, der definitiv Lust auf mehr macht.
Allein:
Der nun folgende zweite Song beginnt schon mit mehr Härte, ohne dabei jedoch den typischen Sound zu verlieren. In der Strophe transportieren Vinta hier dieselben Emotionen, wie zuvor und auch der Refrain kommt sehr emotional durch die Kopfhörer. Im Background werden die Vocals von leichtem Screaming unterstützt, was sich bestens in das Gesamtbild einfügt. Auch Allein bietet eine Menge Ohrwurm Potenzial und überzeugt mit einer gekonnten Kombination aus Atmosphäre und Emotionen. Insgesamt finden wir schon in den einleitenden Songs ein Soundgerüst, in dem man sich voll und ganz verlieren kann.
Gift:
Als Drittes wartet das bereits erwähnte Feature auf uns. Auf Konzerten wurde Gift als der härteste Vinta-Song angekündigt und durchaus treffen wir hier auf einen krachenden Metalcore-Song. Im gewohnten Sound kommen die Strophen daher, die nun durch das Shouting von Jules Mitch untermauert werden. Ein weiteres Mal brennt sich der Chorus dank einer beeindruckenden Gesangsleistung im Ohr fest, aber auch die Arbeit an den Instrumenten muss unbedingt gewürdigt werden. Gift ist ohne Zweifel ein echtes Highlight, das inhaltlich jede Menge Wut transportiert, die im Gesamtklang auch sehr gut zur Geltung kommt. Hier entlädt sich ein hervorragender Breakdown, der richtig schön brachial alles platt walzt. Hut ab.
Du fragst nicht mehr:
Anschließend wird es wieder ein wenig ruhiger, doch auch der vierte Song ist inhaltlich äußerst emotional. Die Strophen sind hier besonders schwer gestaltet und auch inhaltlich bekommt Du fragst nicht mehr jede Menge Tragik verpasst. Nach dem Refrain wird es deutlich progressiver, erneut laufen die Musiker zu Höchstform auf. Erneut der typische Vinta-Sound, auch dieser Nummer fehlt es hier an nichts. Man schwebt in glasklaren Sphären, Verzweiflung und Schmerz kommen im Grundgerüst sehr gut zur Geltung. Es wurde als der traurigste Song der Band angekündigt und wenn man sich die Texte genauer anhört, kommt das nicht von ungefähr.
Ich halt dich:
Die letzte Single-Auskloppung vor dem Album Release mutet wieder etwas härter an. In den Strophen befinden wir uns zunächst in ruhigerem Fahrwasser, ehe es im Refrain gewohnt emotional zugeht. Vinta verzichten auf aufwendige Experimente und bleiben ihrem Stil durchaus treu. Ich halt dich schließt sich den vorangegangenen Tracks nahtlos an und überzeugt auf dieselbe Art und Weise. Inhaltlich erzählt auch dieser Song von Schmerz und Verzweiflung, Vinta schaffen es erneut einen Sound zum Mitfühlen zu kreiren.
Durch die Nacht:
Song Nummer sechs beginnt gleich mit den Worten „Durch die Nacht“ ehe wir einen poppigen Trap-Sound zu hören bekommen. Wer bisher noch keinen Ohrwurm bekommen hat, ist spätestens jetzt mit dabei. Ein mehr als einprägsamer Refrain folgt auf die drückenden Strophen, bevor die Band mit einem verzerrten Progmetal-Breakdown überrascht. Hier sind durchaus Parallelen zu den eingangs erwähnten Chaosbay zu erkennen, dem Gesamtfluss steht das aber ausgezeichnet. Erneut laden die Klänge zum Träumen ein und erzeugen beim Hören eine spezielle Wärme. Ein weiterer emotionaler Brecher, der sich vor nichts und niemandem zu verstecken braucht.
Kopf zu laut:
Nun wird es wieder etwas poppiger, doch Kopf zu laut lässt sich direkt sehr gut an. Klarer Gesang und sphärische Instrumente erzeugen abermals ein besonderes Gefühl beim Hören, hier kann man sich besonders gut in den Soundwänden verlieren. Eine eingängige Bridge wird mit einem kleinen „Alles wird gut“ in den wohl emotionalsten Breakdown des Albums geleitet, der mit mehr Atmosphäre als Härte begeistert und dem Song so eine ganz besondere Note verleiht. Erneut prägen sich die Lyrics blendend ein, hier finden wir meinen persönlichen Lieblingssong. Da stimmt von vorne bis hinten einfach alles, sowohl inhaltlich als auch musikalisch.
Kaputt für immer:
Und da sind wir auch schon beim letzten Song angelangt, der gleichzeitig der Titeltrack ist und als einziger vorab noch nicht veröffentlicht wurde. Jener letzte Song gewinnt nochmal ordentlich an Härte und fasst die bisherigen sieben Lieder bestens zusammen. Jedes bisher gehörte Stilmittel wurde in einen Song gepackt, der im Refrain schon fast wie eine Hymne anmutet. Auch das Shouting kommt hier nochmals sehr schön zur Geltung und alles in allem bekommen wir hier einen hervorragenden Abschluss kredenzt. Emotional, brachial, melodisch, gewaltig. Kaputt für immer fasst einfach grandios zusammen, wofür Vinta stehen. Und der zuvor angesprochene Lieblingssong bekommt nochmal gehörig Konkurrenz. Was für ein Finale!
Fazit:
Kaputt für immer ist alles in allem ein großartiges Debüt, das für die Zukunft noch viel verspricht. Ein emotionales Kunstwerk, das auch aufgrund der ausschließlich deutschen Texten so besonders gestaltet ist. Anspieltipps wären Gift, Kopf zu laut und Kaputt für immer. Dass im Grunde jeder Song das Potenzial zum Ohrwurm hat, ist durchaus eine beachtliche Leistung. Man darf gespannt sein, was Vinta in Zukunft noch alles auf Lager haben, es lohnt sich auf jeden Fall, diese Band im Auge zu behalten.
Review: Niklas
Mehr von Vinta bei Dark-Art findet ihr hier:
Antworten