Review: Wesen – Abwesend

Release: 13.09.2024

Genre: Post Black Metal

Spieldauer: 54 Minuten, 10 Sekunden

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Tracklist:

  1. Sterbe ich wieder
  2. Hilflos
  3. Fall
  4. Abwesend
  5. Frei von Mir
  6. Ich suche dich
  7. Kalt
  8. Last

Abwesend, das Solo-Album von Lukas Massinger (Perchta, Lichtspielhaus) unter dem Projektnamen Wesen, ist ein intensives, emotional aufgeladenes Werk im Post-Black-Metal-Genre. Es beschäftigt sich mit tiefgreifenden, menschlichen Themen, insbesondere der Konfrontation mit selbstzerstörerischen Gedanken und dem Kampf, durch positives Handeln einen Ausweg zu finden. Bereits das Cover – ein herabfallender, blauer Mann vor einem roten Hintergrund – spiegelt das Chaos und die Verzweiflung wider, die das Album durchziehen. Die rohe, krude Ästhetik des Artworks passt perfekt zur musikalischen und thematischen Tiefe des Albums.

Musikalisch bewegt sich Abwesend zwischen kalten, dichten Black-Metal-Passagen und gelegentlichen melodischen, fast schon groovigen Einwürfen. Diese Vielfalt macht die Struktur der Songs interessant, da sie sich oft langsam aufbauen und über lange Zeit hinweg steigern. Diese Geduld und der Fokus auf atmosphärische Tiefe stellen ein paar der größten Stärken des Albums dar. Songs wie Sterbe ich wieder, Abwesend und Ich suche dich setzen diesen Ton perfekt um. Sie wirken zunächst bedrückend und ziehen den Hörer in eine dunkle Klangwelt hinein.

Ab dem vierten Track, Abwesend, beginnt das Album dann, seine wahre Kraft zu entfalten. Die kalten Riffs und der klagende Gesang stehen in starkem Kontrast zu den kurzen, melodischen Mittelstücken, die in vielen der Songs für einen emotionalen Ausgleich sorgen. Besonders hervorzuheben ist der Song Frei von Mir, der durch seine Kürze und spielerische Leichtigkeit in diesem ansonsten düsteren Werk wie ein Lichtstrahl wirkt. Inmitten des Albums sticht dieser Track als etwas erfrischend anderes heraus, ohne jedoch den atmosphärischen Fluss zu unterbrechen.

Die härtesten Tracks, Fall und Kalt, machen ihren Namen alle Ehre. Sie klingen schneidend kalt, und die Struktur ist härter und direkter als in den anderen Stücken. Diese Songs stechen durch ihre unerbittliche Kälte und die scharfe musikalische Ausführung besonders hervor.

Der abschließende Track Last ist ein kraftvoller Abschluss, der all die Stärken des Albums zusammenführt. Er vereint die kalte Atmosphäre, die melodischen Zwischenspiele und die emotionale Tiefe in einem finalen Crescendo, das den Hörer beeindruckt und bewegt zurücklässt.

Fazit: Abwesend ist ein rohes, intensives und atmosphärisches Album, das die Brutalität und Verletzlichkeit des menschlichen Geistes in musikalischer Form einfängt. Die düsteren Texte und die kalten, dichten Riffs fügen sich zu einem tiefgründigen Werk zusammen, das sich vor allem in der zweiten Hälfte entfaltet. Die Favoriten ab dem vierten Track, besonders Abwesend und das verspielte Frei von Mir, machen das Album zu einem besonderen Erlebnis. Es ist ein Werk, das Zeit und Geduld erfordert, aber letztlich durch seine dichte Atmosphäre überzeugt – absolut empfehlenswert.

Wenn ihr mehr über die Musik von Wesen erfahren wollt, so empfehle ich euch dieses Interview mit Lukas Massinger.

Mehr über Wesen bei Dark-Art findet ihr hier:

Hier findet ihr das Album auf Spotify

 

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