Review: Wolves Den – Miserere

 

Erscheinungsdatum: 15.05.2020

Label: Trollzorn Records

Genre: Black Metal

Spieldauer: 44:01

Tracklist:

  1. Tides of Hate
  2. Pfad ins Dunkel
  3. Der Frost in mir
  4. Nachtmahr
  5. Häresie
  6. Antaios
  7. Melancholera
  8. Nameless Grave

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Website: http://wolvesden.de/

Facebook: https://www.facebook.com/wolvesdenband/

Bandcamp: https://wolvesdenband.bandcamp.com/

Youtube: https://www.youtube.com/channel/UCyAA…

 

Ein neues Wolves Den Album ist auf dem Markt. Da wurden wir natürlich hellhörig und haben uns das Werk einmal gegönnt. Sänger und Bassist Helge Stang und Drummer Manu Di Camillo dürften dem ein oder anderen sicherlich noch vom erfolgreichen Projekt Equilibrium bekannt sein. Doch mit Wolves Den wurde ein neuer Weg eingeschlagen und das ist auch gut so. Nichts daran erinnert mehr an die vergangen Tage mit Met und Bier. Alles was hier in Erinnerung bleibt, ist die großartige Stimme und die große Präsenz von Sänger Helge. Black Metal ist nun angesagt und das ist gekonnt, sei vorweg schon einmal gesagt. Doch gehen wir genauer auf das neue Album „Miserere“ des Münchener Quartetts ein.

Auftakt oder voll in die Maske? Tides of Hate bietet beides. Nach einem kurzen „Marschgetrommel“ gibt es nämlich direkt auf die 12. Gitarren Gesäge und Bassdrumhagel in feinster Black Metal Manier der skandinavischen Schule.

Pfad ins Dunkel stellt den ersten heimatsprachlichen Song (nein nicht Bayrisch 😛 ) auf dem Album dar und wird seinem Namen mehr als gerecht. Drückende Atmosphäre und brachiale Gewalt auf Gitarren und Schlagzeug werden miteinander gepaart und bieten alles was man als Black Metal definiert.

Mit Der Frost in mir kommt eine klassische Thematik des Genres auf den Tisch. Black Metal und Winter gehören wohl einfach zusammen. Eine Zeit voller Nostalgie, Lethargie und Wandel bietet sicherlich die passende Basis um emotional die passende Atmosphäre zu schaffen, um kalten harten Schwarzstahl voranzutreiben. Und nichts anderes erwartet uns hier und man bekommt all das aus seinem Inneren zu spüren und zu hören bei den frostigen Klängen und es wird „Zeit zu bleiben, Zeit zu weilen“.

Diese Stimmung überträgt sich direkt weiter mit Nachtmahr. Etwas langsamer und träumerischer zieht es mir den Schauer über den Rücken und erinnert in seinen ruhigen Zwischenparts an Bands wie Helrunar. Gegrowlte, geflüsterte und klassisch gekeifte Vocals wechseln sich in einem guten Fluss ab und Sänger Helge präsentiert sein vielfältiges Spektrum an Gesangstechniken in perfekter Harmonie zueinander.

„Geschrieben in Blut, getrieben von Gier“ denn „Es gibt nur einen wahren Gott der Häresie“ präsentieren mächtige Worte. Und davon lebt das fünfte Stück der „Miserere“ auch. Kräftige Schlagworte die einem um die Ohren gehauen werden und keine Luft zum Atmen lassen. Untermalt mit Drums, die eine Dampfwalze darstellen und einen einfach überrollen. Ein Song der von Anfang bis Ende einfach durchfeuert.

Die Tyrannei der Tristesse wird mit Antaios zum Ausdruck gebracht. Schwarz und Weiß in Gegenüberstellung die am Ende zu einer einheitlichen Leere verschwimmen.

Ich bin die Erde

Ich bin das Licht

Ich bin die Leere

Der Weltenbrand Angesicht

Zeilen wie diese zeigen eigentlich schon alles auf den ersten Blick, was man über den Inhalt des Songs wissen muss. Eine wilde Ruhe trägt sich durch den kompletten Song, die den Kontrast noch einmal verdeutlicht.

Melancholera thematisiert wieder eine Emotion die häufig in der Szene besungen wurde. Deshalb will ich meinen Blick lieber mehr auf die Musik konzentrieren. Es handelt sich in meinen Ohren auf jeden Fall um den „hellsten“ Klang in einem Song der sich auf dem Album befindet. Melancholie/Monotonie verbindet sich und geht kompromisslos von der ersten Sekunde bis zur Letzten voran.

Das Beste, Verzeihung, Längste kommt zum Schluss? Anders kann ich es nicht sagen. Nameless Grave ist mit 7:30 Minuten nun mal der längste Song auf der Scheibe. Und einen Besten konnte ich in dem Sinne eh nicht festlegen, da Alben immer ein Gesamtkonzept darstellen. Der Sound vom vorherigen Track wird im Intro direkt weitergeführt, bevor sich das ganze stilvoll etwas mehr in die Länge zieht. Mit verzerrten Vocals, jeder Menge Singlenotes auf der Gitarre und einer großen Portion Atmosphäre wird man hier zum Abschluss noch einmal in das namenlose Grab getragen und auf das Ende des Werkes vorbereitet. Ein sehr guter Ausklang, der in der Tracklist nicht besser hätte platziert werden können.

Fazit: Mit Miserere legen Wolves Den ein Album vor, das dem vorhergegangen Debut „Deus Vult“ in nichts nachsteht und den musikalischen Weg, den die Band gehen wird, hoffentlich noch besser definiert hat. Keine Death Metal Einschläge mehr, sondern „Pure Fucking Black Metal“ ganz im Sinne der skandinavischen Schule. Kompromisslos, kalt, brachial und mit allem was dazu gehört. Wer Black Metal liebt, wird sicherlich seinen Gefallen an der Scheibe finden, da sie alles beinhaltet, wofür Black Metal musikalisch steht. 

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