Konzertbericht: Saltatio Mortis – Weltenwanderer Tour, Jahrhunderthalle Frankfurt, 08.11.2025

Am 08.11. verwandelte sich die Frankfurter Jahrhunderthalle in einen Ort voller Energie, Nostalgie und handgemachter Rockmusik, als Bad Loverz und Saltatio Mortis die Bühne betraten. Den Auftakt machte die augenzwinkernde Glam-Rock-Show von Bad Loverz, dem humorvollen Nebenprojekt einiger Mitglieder von Saltatio Mortis. Mit Coverversionen bekannter Pop- und Rockhits sorgten sie für ausgelassene Stimmung und zahlreiche Überraschungen. Von kraftvollen Neuinterpretationen von Roxette und Taio Cruz bis hin zum kultigen Pokémon-Intro war alles vertreten, was Fans der 80er, 90er und frühen 2000er lieben.

Danach gehörte die Bühne den Hauptakteuren des Abends: Saltatio Mortis entfalteten ihre volle Mittelalter-Rock-Power im Rahmen der Weltenwanderer Tour 2025, mit der sie ihr 25-jähriges Bandjubiläum feierten. Dudelsäcke und Gitarren verschmolzen zu einer dynamischen Show voller Spielfreude, Publikumsnähe und epischer Momente. Zwischen mitreißenden Hymnen, intimen Passagen, beeindruckendem Bühnenbild, Pyrotechnik und spontanen Interaktionen – von Circle Pit bis Mitmachaktionen – wurde schnell klar: Dieser Abend würde allen Anwesenden noch lange im Gedächtnis bleiben.

BAD LOVERZ

Die Mischung aus neugierigen Ersthörern, treuen Fans und all jenen, die Lust auf einen lauten, ehrlichen Rockabend hatten, schuf schon vor dem ersten Ton eine besondere Atmosphäre. Punkt 20 Uhr gingen die Lichter aus – und Bad Loverz betraten unter lautem Jubel die Bühne.

Besonders beeindruckend war, wie mühelos die Band das Publikum mitnahm. Zwischen den Songs gab es kurze, humorvolle Ansagen, und man spürte, dass Bad Loverz nicht einfach ihr Programm herunterspielten, sondern jeden Moment auskosteten. Die Kombination aus schnellen, tanzbaren Rocknummern und bluesiger, atmosphärischer Gelassenheit sorgte dafür, dass keine Sekunde langweilig wurde.

Da Bad Loverz ausschließlich Coversongs spielten, entwickelte der Abend einen ganz eigenen Charme: Ihre rockige Version von The Look (Roxette) brachte sofort Bewegung in den Saal, Hangover (Taio Cruz) funktionierte in ihrer wuchtigen Stadionrock-Variante erstaunlich gut, und als sie Angels von Robbie Williams mit ungewohnt roher Emotionalität performten, wurde es in der Halle merklich stiller – im besten Sinne. Diese Neuinterpretationen zeigten eindrucksvoll, wie kreativ und eigenständig die Band bekannte Hits neu interpretiert.

Mein persönliches Highlight kam völlig unerwartet: Mitten im Set kündigten Bad Loverz „etwas für alle Kinder der 90er und frühen 2000er“ an – und legten plötzlich das Pokémon-Intro los. Die ersten bekannten Töne sorgten für kollektives Auflachen, gefolgt von purem Jubel. Nostalgie, Rock-Energie und überraschende Leichtigkeit verwandelten die Halle augenblicklich in eine Feierzone. Man spürte sofort, wie viele Erinnerungen dieser Song auslöste – für mich der perfekte Moment des Abends.

Natürlich wussten viele im Publikum, was hinter der Fassade steckt: Bad Loverz sind die Mitglieder von Saltatio Mortis, die für dieses Projekt komplett in neue Rollen schlüpfen. Mit Kunstnamen, überzeichneten Glam-Rock-Persönlichkeiten und einer gehörigen Portion Selbstironie lassen sie ihre bekannten Mittelalter-Rock-Charaktere für einen Abend hinter sich. Genau diese Mischung aus Wiedererkennungswert und Übertreibung macht den Reiz aus – sichtbar wird, wie viel Spaß die Musiker daran haben, sich als glitzernde 80er-Rockstars auszuleben. So entsteht eine faszinierende Dynamik: vertraute Gesichter, aber eine völlig andere, bewusst überzeichnete Show.

Saltatio Mortis

Nach dem energiegeladenen Einstieg durch die BAD LOVERZ verwandelte sich die Frankfurter Jahrhunderthalle endgültig in einen Ort voller Vorfreude. Denn kaum hatte sich die Bühne für den Headliner des Abends vorbereitet, füllte sich der Raum mit einem kaum zu überhörenden Raunen: Saltatio Mortis waren bereit, die Halle in ihren Bann zu ziehen.

Die Stimmung in der Jahrhunderthalle war ausgelassen, warm und voller Zusammenhalt. Wenig überraschend, denn ein Saltatio Mortis Konzert fühlt sich nicht an wie eine Show für das Publikum, sondern wie ein Abend mit ihm.
Es wurde getanzt, geklatscht, gesungen und besonders bei den großen Hymnen verwandelte sich die gesamte Halle in ein einziges Stimmenmeer. Ein Moment blieb dabei besonders hängen: Als Alea mit einem verschmitzten Lächeln ins Publikum rief, man solle doch „mal die Shirts ausziehen“, dauerte es keine Sekunde, bis mehrere Zuschauerinnen lachend mitmachten und im BH weiterfeierten.
Musiker müsste man sein – ein Satz, der in diesem Augenblick wohl vielen durch den Kopf ging. Später im Verlauf des Konzerts ging Alea sogar noch einen Schritt weiter: Er stieg mitten in die Menge, ließ sich beim Circle Pit von den Fans tragen und feierte mit ihnen zusammen. Ein einmaliger Moment, der zeigte, wie eng Band und Publikum an diesem Abend miteinander verbunden waren.

Zwischen den Songs gab es emotionale Ansagen, humorvolle Schlagabtäusche der Bandmitglieder und Momente, in denen der Sänger über Zusammenhalt, Mut und das Miteinander sprach. Themen, die ihre Musik seit Jahren prägen.

Saltatio Mortis setzten nicht nur musikalisch, sondern auch visuell auf ein beeindruckendes Spektakel. Die Bühne war opulent gestaltet, mit großem Banner und dekorativen Fackeln, die ein warmes, flackerndes Licht erzeugten. Nebelmaschinen sorgten für dramatische Effekte, während Spotlights die Musiker in Szene setzten und die Halle in eine mystische Atmosphäre tauchten. 

Die Pyrotechnik trug entscheidend zur epischen Stimmung bei: Flammenfontänen, Feuerbälle und gezielt eingesetzte Feuerstreifen setzten Höhepunkte bei den schnelleren Songs und unterstrichen die dramatischen Momente der Balladen. Besonders bei den Refrains großer Hymnen explodierten die Flammen synchron zur Musik und ließen die Halle buchstäblich in Brand geraten. Ein visuelles Spektakel, das die Energie der Band perfekt einfing und die Begeisterung des Publikums noch einmal steigerte. Zusammen mit Licht, Nebel und den mittelalterlichen Requisiten entstand so ein Gesamterlebnis, das alle Sinne ansprach.

Setlist: Finsterwacht // Wo sind die Clowns //  Taugenichts // Loki // Schwarzer Strand // Nachts weinen die Soldaten // Feuer & Erz // Heimdall // Odins Raben // My Mother Told Me + Valhalla Calling // We might be giants // der Himmel muss warten // Mittelalter // Rattenfänger // 

Bericht & Bilder: Melina

 

Mehr von Saltatio Mortis / BAD LOVERZ den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

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