Release: 24.9.1996
Genre: True Metal
Spieldauer: 50 Minuten und 10 Sekunden
Label: Geffen Records
Links:
Tracklist:
- Return of the Warlord
- Brothers of Metal Pt. 1
- The Gods Made Heavy Metal
- Courage
- Number 1
- Outlaw
- King
- Today Is a Good Day to Die
- My Spirit Lives On
- The Power
Vorwort:
Es gibt Bands, bei denen sich schnell zwei Lager bilden, die sich sehr an dem Schema schwarz oder weiß orientieren, ohne dabei auf irgendwelche Graustufen zurückzugreifen. Manowar ist so eine Band. Entweder man lehnt sie aufgrund ihrer zahllosen Eskapaden ab oder man brüllt freudig jeden Song der Band mit und reckt dabei seine Arme in die Luft, um den Manowar-Gruß auszuführen. Ich persönlich ordne mich selbstverständlich im Lager der „Ich brülle freudig die Songs mit“ Fraktion ein. Deswegen habe ich mir gedacht, nachdem ich den Vorbericht von meinen lieben Herrn-Schreibkollegen über die aktuelle Tour gelesen habe, dass es mal an der Zeit wird, einen der glorreichen alten Schinken von der Kultbande aus dem Keller zu holen und diesen euch zu servieren. Leute macht euch bereit, wie jeder (True) Metalhead weiß:
Other Bands play, Manowar kill!
Das Album:
Louder Than Hell erblickte im Jahre 1996 das Licht der Welt und ist unverkennbar ein Werk der True Metal Erfinder. Beim Personal wurde damals wieder fürs Schlagzeug auf den mittlerweile schon verstorbenen Scott Columbus zurückgegriffen, der zwischenzeitlich von Bord gegangen war. Auch erwähnenswert ist, dass Karl Logan, der dunkelste Fleck in der Manowar-Geschichte, als Gitarrist sein Debüt auf dieses Album gefeiert hat. Beim Sound hat man ganz klar wieder in die altbewährte Eigenbaukiste gegriffen, die seit Bestand der Band fester Begleiter ist. Diese Kiste besteht aus dicken Brettern, die eingängige Melodie sowie pompöse Klänge miteinander verbindet, die schlussendlich in einem Sound enden, der als typisch Heavy beziehungsweise Power Metal bezeichnet werden kann. Besonders die eingängigen Elemente verbunden mit einem kraftvollen Refrain werden beim Song Brothers Of Metal deutlich. Ohne viel Schnickschnack liefert der Track ein leichtes Vergnügen ab, das ohne ausgeartete Solos oder sonstige Spielerei daher kommt und einfach nur seine Botschaft, für den Metal zu kämpfen, verbreitet. Deutlich flotter und rasanter geht es hingegen beim Song Outlaw zu, der gleich zu Anfang klarmacht, dass man als Truppe ordentlich in die Gitarrenseiten packen kann. Das Tempo wirkt galoppartig und die Spielart bissig, dazu gesellt sich eine angriffslustige Stimme von Eric Adams. Wer mehr auf Balladen steht und die sanften Tönen zu schätzen weiß, nimmt hingegen den Song Courage gerne zur Kenntnis. Courage beginnt mit einem sanften Klavierspiel, das sich im Hintergrund leicht, aber deutlich erkennbar breit macht und von der warmen Stimme von Manowar-Urgestein Adams begleitet wird. Nachdem sich das Klavier, sowie Adams Stimme ein Duett gegeben haben, gesellen sich weitere Instrumente zum Song hinzu, wie das Schlagzeug, das nun ruhig brav die Stimme von Adams begleitet. Das Ende des Songs wird dann gekrönt mit einem mehr als epischen Gesamtspiel, das aber nicht zu dick aufträgt und noch zum Power Metal passt. Auch reinen Instrumentenklang kann der Metalhead auf der Scheibe finden, der ohne die in meinen Ohren großartige Stimme vom Frontmann klarkommt. My Spirit Lives On ist ein schnelles Vergnügen, das etwas als länger als 2 Minuten dauert und ein reines Geschredder in die Gitarrenseiten darstellt. Das Lied verkörpert dabei einfach nur eine wilde Art, die nur eine Marschrichtung kennt, nämlich die nach vorne. Dagegen wirkt Today Is a Good Day To Die, der vorher im Album eingereiht ist, schön, erhaben und imposant. Der Track könnte auch als Untermalung für einen Actionfilm durchgehen, kurz bevor es zum Show-Down geht.
Fazit:
Louder Than Hell ist zwar nicht mein persönlicher Einstieg in die Welt des True Metals während meiner Jugendphase gewesen, aber trotzdem gehört er zu meinen absoluten Lieblingswerken von Manowar. Klar Manowar hat schon geilere Kassenschlager abgeliefert, man denke nur an Kings of Metal oder Hail to England, aber trotzdem hat man bei Louder Than Hell sofort das Gefühl, die pure Kraft von Heavy Metal in seinen Händen zu halten. Dabei wirkt Louder Than Hell, genau wie seine Vorgängeralben, wunderschön aus der Zeit gefallen. Ich bin dabei ganz ehrlich, in einer Zeit wo Power Metal immer weiter auf Hochglanz poliert wird (was mir bei guter Machart auch sehr gut gefallen kann!), immer mehr Extras eingebaut bekommt und somit sich immer weiter seinem Wurzeln entfernt, brauche ich einfach meine gelegentliche Dosis True Metal. Manowar ist nämlich einfach in Stahl gepresster, männlicher Kitsch mit dem Hang zu Überheblichkeit und das soll bitte verdammt nochmal so bleiben.
Moin, ein sehr schönes Review.
Louder than Hell war nicht das erste Album, das ich von Manowar kannte, aber das erste, dass ich mir selbst gekauft habe.
Daher hat das Album immer noch einen besonderen Stellenwert bei mir und ich höre es immer noch sehr gern, vielleicht auch um die Emotionen der Teenagerzeit, die ich damit verbinde, wieder aufleben zu lassen.
Freu mich auf das Konzert am Samstag in Berlin. Mal sehen, ob sie wieder den mittlerweile Live-Klassiker „The Gods made Heavy Metal“ auspacken.