Schatzkiste: Nightwish – Oceanborn

Release: 7.Dezember 1998

Genre: Symphonic Metal

Spieldauer: 49 Minuten und 2 Sekunden

Label: Spinefarm Records

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Tracklist:

  1. Stargazers
  2. Gethsemane
  3. Devil & the Deep Dark Ocean
  4. Sacrament of Wilderness
  5. Passion and the Opera
  6. Swanheart
  7. Moondance
  8. The Riddler
  9. The Pharao Sails to Orion
  10. Walking in the Air
  11. Sleeping Sun

(Viel zu langes) Vorwort:

Das Leben besteht ja bekanntlich aus vielen kleinen sowie großen Kompromissen. Diese Absprachen machen den Alltag angenehmer und verhindern Streit. Bei mir zum Beispiel möchte niemand während der Arbeit mit den Geräuschen des Schwermetalls belästigt werden, sodass eine Alternative gefunden werden musste. Die Wahl fiel dann auf einen Radiosender, der fröhlich 24 Stunden am Tag, 90er Jahre Hits ausspuckt. Mit dieser Art von musikalischer Unterhaltung konnten alle zufriedengestellt werden. Meine Arbeitskollegen müssen meinen geliebten „Lärm“ nicht mehr ertragen und ich werde nicht von seelenlosen Neuzeitgedudel belästigt. Stattdessen darf den Tracks aus einer Zeit lauschen, die deutlicher abwechslungsreicher und farbenfroher klingen. Wenn wir schon beim Stichwort farbenfroh sind. In den 90s gab es so einiges, was beim Thema Style sehr einzigartig gewesen ist. Darunter kann man das Album Cover Oceanborn von Nightwish zählen, das förmlich nach Retro schreit. Also holt eure Furbys raus und steckt euch euren Gameboy Color in die Hosentasche, wir machen einen Ausflug zurück in die 90er Jahre.

Das Album:

Oceanborn ist das zweite Album von der finnischen Truppe Nightwish, das im Jahre 1998 das Licht der Welt erblickt hat. Mit der ikonischen Gestaltung seiner CD-Hülle, bei der eine im Wasser liegende Frau sowie eine Eule abgebildet sind, muss ich persönlich sofort an die Hochphase des Dorf-Tunings denken. Damals Kinder galt es als cool seinen Golf 3 oder Astra F mit Spoilern zu bestücken und seine Motorhauben oder Teile des Innenraumes mit krassen Airbrush-Motiven von Wölfen mit Mondbestrahlung zu veredeln. Klingt zwar komisch, ist aber damals gang und gäbe gewesen. Von der Machart der Zeichnung könnte das Cover perfekt zu so einer Schleuder passen. In Gegensatz zum etwas aus der Zeit gefallenen Art-Style der Umverpackung, kann man bei dem, was auf den Rohling gepresst wurde, nicht von einer Geschmacksverwirrung sprechen.

Oceanborn trumpft nämlich mit feinster musikalischer Unterhaltung auf, die auch noch heute prächtig klingt. Hier wurde Symphonic Metal noch großgeschrieben.

Schon die ersten Sekunden vom Song Stargazers zeigen, dass nirgends beim Thema „opulentes Klangbild“ gespart werden musste. Es wird ordentlich in die Klaviertasten gehauen und aufgrund seines treibenden Rhythmus der Hörer sofort in den Bann gezogen. Passend dazu ertönt die für mich einzig wahre Nightwish-Stimme (Nightwish ohne Sie ist für mich kein richtiges Nightwish) Tarja Turunen, die kräftig und klar ihre Stimme offen legt. Das Schöne an Stargazers ist, dass auch ruhige Parts in seine Laufzeit mit eingebunden werden. Diese nehmen zwar nicht viel Raum ein, aber sind trotzdem positiv spürbar. Wer es deutlich düsterer mag, der wird sich mit dem Track Devil and The Deep Dark-Ocean schnell anfreunden. Tapio Wilska ergreift als Gast das Mikrofon und wechselt sich dabei mit Tarja beim Gesang ab. Wer eine Verschnaufpause vom ganzen pompösen Sound braucht, der kann sich Walking in the Air auf seine Lauscher geben. Das Lied ist eine Cover-Version von Howard Blake und wirkt wie eine leichte Untermalung für eine Kinofilmszene. Noch sanfter als Walking in the Air kann man das Lied Sleeping Sun beschreiben, das direkt danach folgt. Der Song entstand anlässlich der Sonnenfinsternis, die am 11. August 1999 stattgefunden hat.

Fazit:

Unschwer an meinen Text zu erkennen, bin ich Feuer und Flamme für die Scheibe Oceanborn. Hier stimmt einfach alles. Es knallt dort, wo es knallen soll, es hat seine schweren barocken Stellen dort, wo diese nicht stören, sondern passen und besitzt auch sonst eine schöne Bandbreite an Spielarten. Hier wurde einfach eine wunderbare Arbeit geleistet, die auch mehr als 20 Jahre nach seinem Release sich nicht verstecken muss und locker mit der Neuzeit mithalten kann. Aber warum habe ich mich ausgerechnet für Oceanborn entschieden? Wir wissen ja alle, dass Nightwish noch andere feine Werke in der Schublade liegen hat. Ich bin einfach der Meinung, dass Wishmaster oder Once schon genug Lobpreisungen bekommen haben und Oceanborn es mal verdient hat auch erwähnt zu werden. Ich kann nur sagen, gönnt euch das Album in seiner vollen Länge, damit kann man nichts falsch machen. (gilt auch für Wishmaster und Once).

Mehr zu Nightwish auf Dark-Art findet ihr hier:

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