Konzertbericht: Silverstein in der Oetinger Villa in Darmstadt am 17.06.2024

Die kleine Oetinger Villa, mit ihrem Fassungsvermögen von vielleicht 200 Zuschauern, durfte am Abend des 17.6.2024 die kanadische Post-Hardcore Band Silverstein empfangen, die sonst Hallen mit einem Fassungsvermögen von über 1000 Zuschauern füllen kann. Dementsprechend war das Konzert auch innerhalb von Minuten ausverkauft. Im Gegensatz zu den anderen drei ClubShows, kam dort keine der größeren Bands mit, sondern durfte hier die Pop-Punk-/Emo-Band Still Talk aus Köln den Abend eröffnen.

Und das durften sie vor einer schon fast komplett gefüllten Halle machen. Und man merkte von Anfang an, dass sie richtig Bock hatten und es für sie eine Ehre war als Opener für Silverstein spielen zu dürfen. Sängerin Tanja brachte viel Energie mit, welche sich aufs Publikum übertrug, das gut mitging. Die für eine Vorgruppe üblichen 30 Minuten gingen auch schnell herum, für ein paar der Zuschauer sogar zu schnell, gab es doch schnell „Zugabe“ Rufe. Immer ein gutes Zeichen für eine Vorgruppe, ein paar neue Fans dürften sie also gewonnen haben.

Setlist Still Talk:

  1. Move to L.A.
  2. Soft’n’Low
  3. 60 Years
  4. Headcheck
  5. Talk to Myself
  6. Bad Dream
  7. Up to Eleven
  8. Jokes About Heroin
  9. R.

Lange musste nicht umgebaut werden, bis Silverstein unter großem Jubel die Bühne betraten und den Abend und Moshpit mit Bankrupt eröffneten. Und mit Moshpit war der halbe Saal gemeint, was die Oetinger Villa regelrecht in einer Sauna verwandelte. Relativ früh fragte Shane, ob denn die Klimaanlage an sei, was bei Kennern der Villa zu Gelächter führte. Klimaanlage? Was für eine Klimaanlage? Aber weiter im Text. Shane sagte dann auch, dass Deutschland mittlerweile eines ihrer Lieblingsländer sei, weil die deutschen Fans so leidenschaftlich sind. Und das zeigten sie dann auch. Bei Vices gab es dann irgendwie ein riesiges Loch in der Menge, man konnte sich schon fragen wie das gehen sollte, aber irgendwie klappte es schon. Und es wurde immer wärmer, es wurde auf der Bühne schon gemunkelt, dass nach jedem Lied ein Bandmitglied die Segel streichen müsste, angefangen bei Shane. Aber so weit kam es nicht. Bis auf die In-Ears von selbigem, welche ungefähr zur Hälfte des Sets getauscht werden mussten. Aber man merkte, dass es allen viel Spaß machte, auch die Band fand es richtig gut, mal wieder in einer kleinen Halle zu spielen und nicht 30 Meter von den Fans entfernt zu sein. My Heroine wurde dann auch allen Fans gewidmet, welche von Anfang an die Band begleiteten, was zu viel Jubel führte und endlich den Startschuss der Crowdsurfer gab. Am Anfang noch vereinzelt, wurden es dann immer mehr. Fast zum Schluß, bei The Altar/Mary, gab es dann einen Riesen-Circle-Pit. Zumindest im Verhältnis zur Halle. Danach gab es noch zwei Lieder als Zugabe und dann war der Abend auch schon um kurz nach 10 zu Ende. Länger hätte man es in der Sauna aber nicht mehr ausgehalten, so war es ein perfekter Abend, der endete. Und sie drohten, dass sie wieder kommen würden.

  1. Bankrupt
  2. Infinite
  3. Smashed
  4. Vices
  5. Ultraviolet
  6. Retrograde
  7. It’s Over
  8. Ides of March
  9. Stand amid the roar
  10. Massachusetts
  11. Call it karma
  12. A better place
  13. My Heroine
  14. Afterglow
  15. One Step Closer
  16. The Altar/Mary
  17. Bad Habits
  18. Smile in your sleep

 

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