Hamburg, die norddeutsche Metropole an der Elbe, bekannt für den größten Umschlaghafen der Welt, den Altonaer Fischmarkt und die Reeperbahn. Aber auch musikalisch hat die Stadt einiges zu bieten, so kann man in der Hamburgischen Staatsoper oder Elbphilharmonie allerlei Veranstaltungen frönen. Die Art der Musik, die wir suchen, finden wir hier aber leider nicht. Wir richten also den Blick in die Mitte von Hamburg, genauer nach Wilhelmsburg. Hier steht direkt neben einer Kleingartensiedlung, inmitten des Wilhelmsburger Inselparks, die edel-optics.de-Arena. Werfen wir einen Blick in den Veranstaltungskalender dieser Sporthalle, werden wir am 17.12.22 schnell fündig, denn hier findet das allererste Lordfest statt.
Gastgeber sind, wie der Name es vermuten lässt, Lord of the Lost. Die Jungs, rund um Chris Harms, veranstalten ihre Jahresabschluss-Show selbstverständlich in ihrer Heimatstadt. Natürlich ist es langweilig, eine Jahresabschluss-Show zu veranstalten, wenn man allein ist, weshalb man sich kurzerhand End of Green, Aesthetic Perfection und Tag my Heart mit ins Boot holte. Inzwischen ist es auch kein Geheimnis mehr, dass ASP ebenfalls mit dabei sein und sogar ein gemeinsames Set mit LotL spielen werden. Freuen wir uns also auf einen langen Abend mit einer Bandbreite an Genres von Dark Rock und Gothic Metal über Metalcore bis hin zu Aggrotech und Futurepop.
Beginnen wir mit den Gastgebern. Lord of the Lost sind schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr, vor allem seit sie mit der aufstrebenden Nachwuchsband Iron Maiden aus England durch Europa getourt sind, sind sie auch außerhalb der Szene gemeinhin bekannt. Zuletzt sahen wir sie im Rahmen der Homecoming Tour, die voll und ganz unter dem Motto des Nachhausekommens stand. Hier war das Ziel, zum einen natürlich die bekanntesten Songs der Band zu spielen, aber es wurde ebenfalls darauf geachtet, auch Songs zum Besten zu geben, die schon lange nicht mehr live gespielt wurden. Diese Band ist einfach für die Bühne gemacht, was sie bei jedem einzelnen Auftritt auch immer wieder zur Schau stellen.
ASP kommen ebenfalls aus der schwarzen Szene und sind auch außerhalb davon nicht mehr unbekannt. Man trifft sie oft auf dem Hexentanz Festival oder dem WGT, wo sie immer wieder die Mengen begeistern. Sehr interessant ist ihre Musik, die sich als Zyklen, aus mehreren Alben im Stil einer musikalischen Gothic Novel, also einer Art musikalischem Schauerroman, versteht. ASP in ein Genre einzuordnen, fällt relativ schwer, denn es vereinen sich hier sehr viele Genres. Zum einen findet man hier Metal, aber auch elektronische und Folk Elemente und sogar Einflüsse aus Tango oder Chanson schleichen sich ein.
End of Green besteht inzwischen schon seit 30 Jahren. Ihren Stil bezeichnen sie mit der kryptischen Bezeichnung „Depressed Subcore“, aber Gothic Rock bzw. Gothic Metal passt eigentlich etwas besser. Der Name bezieht sich auf das Ende der Hoffnung, symbolisiert durch die Farbe Grün, was sich in den Texten der Band auch widerspiegelt. Es geht oft um Einsamkeit, Schmerz, Tod und damit einhergehend Depressionen. Sie spielen regelmäßig auf dem WGT, Wacken und dem Summer Breeze.
Aestethic Perfection stechen zwischen den anderen Bands hervor. Abgesehen davon, dass das an diesem Abend die einzige Band aus den USA ist, haben sie erschreckend wenig mit Rock oder gar Metal zu tun. Das Projekt von Daniel Graves ist hauptsächlich in der Elektrowelt beheimatet. Man kann es dem Aggrotech zuordnen, Graves bezeichnet es selbst als Industrial Pop, es beinhaltet aber auch Future Pop Elemente. So wundert es wenig, dass Aesthetic Perfection schon als Support für Covenant auftrat, liegen die beiden musikalisch doch relativ nah beieinander. Inzwischen schleichen sich aber immer mehr verzerrte E-Gitarren ein und einzelne Songs gehen auch als Rock durch, wodurch sich das Projekt beim Lordfest schon einen Platz verdient hat.
Tag my Heart ist mit Abstand die jüngste Band an diesem Abend. Sie gründete sich Ende 2020 inmitten der Wirren der Coronapandemie, aber das hielt sie nicht auf, direkt loszulegen. Ihre erste EP erschien im Frühjahr 2022. Inzwischen haben sie auch schon drei Musikvideos veröffentlicht und zahlreiche Liveauftritte absolviert, so waren sie zum Beispiel schon zusammen mit Dark Tranquility auf Tour. Sie wirken zwischen den Bands der schwarzen Szene etwas fehl am Platz, denn ich würde sie eher im Metalcore verordnen. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als eine Mischung aus verschiedenen Genres des modernen Metals. Man merkt Inspirationen von Arch Enemy, Jinjer und Infected Rain.
Tickets für den Spaß bekommt ihr bei Eventim * oder direkt bei Lord of the Lost.
* Bei diesem Links handelt es sich um Affiliate-Links. Wenn ihr Bestellungen über diese Links durchführt, erhalten wir eine Provision und ihr unterstützt damit unsere redaktionelle Arbeit. Danke!
Antworten