Erlebe die Verschmelzung von Klassik und Folk mit Metal
Unter diesem Motto findet seit 2019 das Winds and Woods meet Metal Festival statt. Letztes Jahr gehörte die zweite Ausgabe des Festivals in Leipzig schon zu einem unserer absoluten Highlights des sehr mageren Konzertsommers, und so war auch mit der Ankündigung der dritten Ausgabe des Festivals für uns schnell klar, dass wir auch dieses Jahr wieder mit dabei sein würden. Und so ging es am 27.8. wieder in das Hellraiser nach Leipzig. Auch dieses Jahr gab es wieder 2 Tage voller Livemusik, gemäß des Festivalskonzepts orientiert sich das LineUp an der “Verschmelzung von Klassik und Folk mit Metal”, und deckt so primär die Genres Symphonic Metal und Folk Metal ab. Und so spielten neben Beneath My Sins und Cruadalach, die letztes Jahr aufgrund der Einreisebestimmungen leider nicht spielen durften, und natürlich den Gastgebern molllust, noch Ally the Fiddle, Antyra, Conspiria, Crusade of Bards, Dalriada, Dream Ocean, Dtorn und Munarheim. Das ganze streckte sich über 2 Tage, wobei der erste Tag eher im Zeichen des Folk Metal stand, wohingegen der zweite Tag durch Symphonic Metal geprägt war. Nach der Indoor Veranstaltung im Vorjahr war es für dieses Jahr ursprünglich als Outdoor Veranstaltung im Stahlgarten des Hellraisers geplant, wurde aber recht kurzfristig aufgrund schlechter Wetterprognosen nach drinnen verlegt, dort war ein Teil der Halle bestuhlt, während der Rest als Stehplätze zur Verfügung stand, mit der Maßgabe, dass bei Unterschreitung der Abstände eine Maske zu tragen war. Eine Möglichkeit, die auch im Laufe der Veranstaltung vom Publikum dankbar genutzt wurde.
Den Anfang machte die Leipziger Lokalband Antyra, die mit einem recht kurzen Auftritt aus 4 Liedern das Festival eröffnen durften. Mit einem Sänger und ohne Folk-Instrumente auf der Bühne fielen die Epic Metaller doch etwas aus dem Konzept, dies tat jedoch der Stimmung keinen Abbruch, und so brachten sie das Publikum im Laufe des Shows ordentlich in Konzertlaune. Neben 2 Songs vom aktuellen Album Pentachronist (2015) spielten sie auch zwei Songs der kommenden Veröffentlichung, die im Herbst/ Winter zu erwarten ist. Dabei wurde der Song Am Seidenen Faden auch durch einen entsprechenden kurzen Gedichtvortrag passend eingeleitet.
Setliste Antyra: Phaeton / Hinab in den Maelström / Am Seidenen Faden / Mente Captus Es!
Darauf folgten die Prager Cruadalach, auf die sich das Publikum schon im Vorjahr gefreut hatte, mit der eher ungewöhnlichen Mischung aus Harcdcore und Folk konnte die 8-köpfige Gruppe direkt beim Publikum punkten. Auf der Bühne überzeugten sie mit einer sehr energetischen Show, und einer Spielfreude die direkt aufs Publikum übersprang. Besonders unterstützt wird die sehr vielfältig instrumentierte Musik durch einen zweistimmigen Gesang, der männliche harsche Vocals gut durch die weicheren Vocals von Gastsängerin Viktorie ergänzt. Mit vielen kurzen Songs gab es auch keine Gelegenheit für aufkommende Langeweile, und so war die Show auch schon schneller wieder vorbei als gedacht.
Setliste Cruadalach: Eyes Wide Open / Relationshit / Brave New Dawn / Raised By Wolves / Shiva World Dance Party / Earth Café / Life-Worshipping Bastards / Stuff That Matters / Gambit with Gaia / For Us All / (Homesick) / Rebel Against Me
Im Anschluss wurde es dagegen ein bisschen leer auf der Bühne, beim Soloauftritt von Ally the Fiddle, die aus organisatorischen Gründen leider ohne ihre Band anreisen musste, welche deshalb aus dem Computer eingespielt wurde. So rückte das Geigenspiel von Ally Storch noch einmal mehr in den Vordergrund. Trotz kleinerer technischer Probleme zeigte die Ausnahmemusikerin ihre Beherrschung der Geige bei eigenen Stücken, sowie bei Covern ihrer Vorbilder Jerry Goodman und Joe Satriani, aber auch einer Geigeninterpretation des Apocalyptica Songs Ruska. Großartige Musik bei etwas ruhigerer Stimmung und gewisserweise eine Verschnaufpause vor dem Rest des Abends.
Setliste Ally the Fiddle: On the Water / Aphotic Zone / Lost at the Gates / Heart’s Highway (Jerry Goodman) / Ruska (Apocalyptica) / Distance / Try to stop me / Surfing with the Alien (Joe Satriani)
Danach kam die Band auf die Bühne, die den T-Shirts der Besucher nach zu schließen wohl für viele das Highlight des Tages werden sollte. Mit 6 Musikern füllten Munarheim die Bühne nun wieder vollständig, und lieferten trotz Problemen mit dem Sound einen grandiosen Auftritt ab, der sehr stark durch die Bühnenpräsenz von Sänger Pascal geprägt ist. Mit ihrem Black Symphonic Folk Metal präsentierte die Coburger noch eine andere Facette des Metal, die aber wunderbar in das Konzept des Festivals passten. Auch wenn zur Zeit, vorübergehend ohne Sängerin Theresa, die durch weiblichen Gesang geprägten Songs ihren Weg nicht auf die Setliste finden. Dies tut aber keinen Abbruch, und durch Querflöte und die Hintergrundorchestrationen fügt sich die Musik gut in den Abend ein. Abseits der üblichen Hits wie Sternenschrei, Liberté und Stolzes Wesen Mensch, und natürlich Songs der aktuellen Scheibe Willens und Frei, wurde auch zum zweiten Mal der Song Sei du das Licht, der auf der kommenden EP zu finden sein wird, aufgeführt. Beendet wurde der Auftritt wie üblich mit dem sehr emotionalen Mein Weg.
Setliste Munarheim: Dein ist der Tag / Urkraft / Sternenschrei / Weisse Rose / Ruhelos / Sei du das Licht / Liberté / Stolzes Wesen Mensch / Mein Weg
Headliner des Folk Metal Abends waren die Ungarn Dalriada, die auf dem Weg zum Wolfszeit Festival am nächsten Tag einen Zwischenstopp in Leipzig einlegten. Mit ihrer Kombination aus Folk Metal, mit Elementen der ungarischen folkloristischen Musik und einer Frontfrau konnten auch sie die Stimmung des Publikums halten, auch wenn man merkte, dass es sich schon ein bisschen ausdünnte vor der Bühne. Nach dem Release des aktuellen Albums Őszelő im Frühjahr wurden auch direkt 3 Stücke davon gespielt, die bisher wohl nicht sehr oft einem Livepublikum präsentiert wurden. Ein Auftritt, der definitiv auch Spaß gemacht hat und das Publikum zur Bewegung anreizt, war es ein guter Abschluss des ersten Tages.
Setliste Dalriada: Rákóczi Zászlaja / Napom, Fényes Napom / Amit Ad Az Ég / Dúvad / Áldás / Ígéret / Thury György Balladáya, 2. Rész / Betyár-Altató / Hajdútán
Der zweite Teil vom Bericht folgt!
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