Roar for the Boar! Im Juni wird das beschauliche Buchenbach bei Mulfingen wieder Heimat des Boarstream Open Air werden. Umgeben von Wäldern und Hügeln werden am 21. und 22.06.2024 wieder einmal die lieblichen Klänge des Death- und Black Metals über den Sportplatz wabern. Insgesamt 15 Bands werden auf der Bühne zu sehen sein, darunter unter anderem Anaal Nathrakh, Der Weg Einer Freiheit, Desaster oder Kampfar. Tickets sind noch erhältlich, aber seid schnell, denn es sind bereits fast alle Tickets sämtlicher Kategorien verkauft. Dann wird es auch keine Abendkasse mehr geben!
Anaal Nathrakh:
Hauptact sind in diesem Jahr Anaal Nathrakh aus dem britischen Birmingham. Seit 1998 besteht die Band hauptsächlich aus dem Duo Dave Hunt und Mick Kenney, wird aber durch diverse Live- und Session-Mitglieder ergänzt. Musikalisch werden hier Grindcore und Black-Metal-Elemente vereint und zu einem einmaligen, brachialen Gebräu gemixt. Neben dem auch sehr epischen Sound ist der Gesang von Dave Hunt ein echtes Markenzeichen der Band, denn er wechselt zwischen schier unmenschlichen Gutturals und glasklaren Clean-Vocals. Veröffentlicht haben sie bisher elf Studioalben, das letzte Endarkment datiert aus dem Jahr 2020.
Anheim:
2020 gründete sich in Würzburg eine Band, um unter dem Namen Anheim alles und jeden mit Melodic Black Metal zu überziehen. Rund um die Themen Fantasy und Hass hat man bisher die EP Märe einer alten Zeit (2020) und das Album Anihorim (2022) veröffentlicht. Während man die EP noch in Eigenregie produzierte, entstand das Album, auf dem die Titel komplett auf Deutsch gehalten sind, in Zusammenarbeit mit TeufelsZeug Records.
Convictive:
Black Metal bekommen wir auch von Convictive aus Duisburg geboten. 2012 gegründet hat die Band, mit wechselnden Sängerinnen, im Jahr 2016 ihre erste EP mit dem Namen Öffnung veröffentlicht und ließ nur zwei Jahre später mit Schemen ihr Debüt-Album folgen. Weiterhin konnten sie im Jahr 2021 ein sehr erfolgreiches Split-Album namens Konvergenz mit der Band Krähenfeld veröffentlichen, auf dem beide Bands je vier Songs beisteuerten. Seit 2021 ist nun Sängerin „Nova“ mit dabei.
Der Weg Einer Freiheit:
Das Post-Black Metal Quartett ist längst kein Geheimtipp mehr, die 2009 gegründeten Der Weg Einer Freiheit konnten sich im Laufe der Jahre eine beachtliche Fanbase erspielen. Atmosphären und Melodien treffen auf ein rohes Black Metal Gewand, das hauptsächlich auf Deutsch verpackt für Gänsehaut sorgt. Bisher sind fünf Studioalben veröffentlicht, den Anfang machte 2010 das Debüt Der Weg Einer Freiheit, das letzte , Noktvrn, wurde 2021 veröffentlicht. Inhaltlich geht es bei den Würzburgern meist um Philosophie, Literatur oder aber den Tod. Vergleichen könnte man sie zum Beispiel mit Agrypnie oder Wolves in the Throne Room.
Desaster:
Mit den Koblenzern Desaster wird eine echte Kultband des Blackened Thrash Metals das Boarstream beehren. Offiziell gründete sich dieses unheilige Abrissunternehmen 1988, doch nach einer zwischenzeitlichen Auflösung sind Desaster seit 1992 konstant unterwegs. Ihre Diskografie zählt seither insgesamt neun Studioalben, zu den bekanntesten zählen wohl Divine Blasphemies, Angelwhore oder The Arts of Destruction. Musikalisch inspiriert durch Größen wie Venom, Sodom oder Hellhammer steht das Quartett um „Infernal“, „Odin“, „Satanic“ und „Hont“ für aggressiv, angeschwärzten Thrash Metal, der auf jedem Konzert die Menge in Wallung bringt.
Drudensang:
Weiter geht es mit Black Metal aus Bayern. Nach zweimaliger Umbenennung ist die Band seit 2013 unter ihrem aktuellen Namen unterwegs und verbreitet düstere Musik, rund um die Themen Okkultismus, Dunkelheit oder Tod. Nach diversen Demos, zwei Live-Veröffentlichungen, sowie der EP Die Watzmannsage und zwei Split-Projekten, erschien 2022 dann auch endlich das erste offizielle Album Tuiflsrijtt in Zusammenarbeit mit 0Folter Records.
Hierophant:
Aus Italien kommt dieser Leckerbissen angereist. Hierophant waren in ihrer Anfangszeit noch als Hardcore Band unterwegs, sind inzwischen aber voll und ganz im Black Metal angekommen. Seit ihrer Gründung 2009 haben sie fünf Studioalben veröffentlicht, das aktuellste, Death Siege, erschien 2022. Dabei dreht es sich hauptsächlich um die Themen Anti-Religion und Misanthropie. Vergleiche ziehen könnte man beispielsweise zu den Italienern The Secret oder den Franzosen Celeste.
Home Reared Meat:
Seit 2008 machen die Emsländer Clubs und Festivals mit ihrem Death Metal unsicher. Dabei dreht sich bei den sechs Herren alles meist um die Themen Gore und Perversion, in Songs, die gerne auch mal Elemente aus dem Deathcore beinhalten. Zu hören gibt es das Ganze auf bisher vier Studioalben, Ende März erschien mit Truckstop Terror ihr jüngstes Werk. Auf dem Boarstream sind sie keine Unbekannten, denn Home Reared Meat gehörten auch im vergangenen Jahr zum Line-Up.
Kampfar:
Aus dem hohen Norden Norwegens gesellen sich Kampfar dazu, die in der Pagan/Black Metal Szene keine Fremden sind. Bereits 1994 gegründet haben sie bisher neun Studioalben, sowie diverse Singles und EPs veröffentlicht. Darunter unter anderem Til klovers takt (2022), Heimgang (2008) oder Profan (2015). Inhaltlich geht es hier hauptsächlich um Folklore, nordische Mythologie oder Geschichte. Auch in diesem Jahr sind Kampfar auf vielen Festivals und Touren vertreten, wie zum Beispiel dem Summer Breeze, Ragnarök oder Brutal Assault. Vergleichen könnte man sie übrigens mit Windir, Taake oder Enslaved.
KHNVM:
Gründer Obliterator stammt ursprünglich aus Bangladesch, lebt mittlerweile aber in Berlin. Sein Death Metal Projekt rief er 2019 ins Leben, was anfangs ein reines Solo-Projekt sein sollte. Jedoch sollte dieser bedrohliche Sound auch auf die Bühnen hinausgetragen werden und so wurde aus KHNVM ein Trio. Veröffentlicht wurden bisher drei Studioalben, das aktuellste aus dem Jahr 2023 trägt den Namen Visions of a Plague Ridden Sky.
KVAEN:
Auch aus Schweden gibt es in diesem Jahr Besuch, genauer gesagt von Kvaen. Hierbei handelt es sich um ein Solo-Projekt Jacob Björnfot, der sich dem Pagan/Black Metal verschrieben hat. Gestartet wurde das Projekt im Jahr 2019 und seither wurden zwei Alben veröffentlicht, die sich meist mit Paganismus, Natur und Krieg auseinandersetzen. Das dritte Album The Formless Fires wird im Juni 2024 erscheinen und acht neue Black Metal Kracher beinhalten.
Milking the Goatmachine:
Goatgrind aus Hessen. In Marburg formierte sich 2008 mit Milking the Goatmachine eine Stimmungskanone, bei der sich alles um Ziegen dreht. Ganze neun Alben voller Deathgrind brachten sie seitdem hervor und mit Greatest Hits – Covered in Milk sogar ein Cover Album. Zu ihren bekanntesten Alben gehören unter anderem Seven…a Dinner for one oder Goatgrind. Ihre Titel für Songs und Alben sind dabei öfters mal Wortwitze und Anspielungen auf bekannte Werke anderer Musiker.
Muggeseggel:
Eine der jüngsten Bands im Line-Up kommt aus Lörrach, nahe der Schweizer Grenze. Seit 2022 gibt es bei Muggeseggel Mundart-Deathgrind, sprich Deathgrind in ihrem lokalen Dialekt. Und so geht es hier inhaltlich neben Dialekt auch um Wein und Gedichte, was bisher auf ihrem gleichnamigen Debüt-Album 2023 vertont wurde.
Theotoxin:
Black Metal aus Österreich, seit 2016 sind Theotoxin unterwegs. Bisher hat man vier Alben rund um die Themen Theologie und anti-religiöse Inhalte veröffentlicht. Darunter auch die beiden letzten Alben Fragment:Erhabenheit und Fragment:Totenruhe. Letzteres beinhaltet auch ein Cover des Marduk-Songs Frontschwein. Ihr Stil erinnert nicht selten an ihre Landsmänner Belphegor.
Thormesis:
Zu guter Letzt gibt es noch Black Metal aus Franken. Thormesis gründeten sich 2006 und erzählen von persönlichen Gefühlen und Philosophie. Die ersten ihrer nunmehr sieben Alben sind noch ausschließlich auf Deutsch geschrieben, doch ab dem sechsten Album The Sixth ist auch die englische Sprache mit im Spiel. Allgemein ist ihr Black Metal meist melodisch und atmosphärisch gestaltet, was mit dem Album Gehet hin und kämpfet 2008 begann, wird aktuell von If Mania Never Ends (2022) abgerundet.
Eine Running Order ist bereits veröffentlicht:
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