
Wenn sich an Christi Himmelfahrt düstere Klänge über die Höhen von Bornstedt legen, ist es wieder Zeit für das Dark Troll Festival. Vom 29. bis 31. Mai 2025 verwandelt sich die malerische Burgruine Schweinsburg erneut in ein Refugium für Black- und Pagan-Metal-Bands aus ganz Europa, eingebettet in urige Mauern, moosbewachsene Steine und den dichten Wald ringsum.
Dark-Art wird auch in diesem Jahr mit Kamera, Stift und offenen Ohren vor Ort sein, um das Festivalgeschehen an allen Tagen einzufangen – mit Momentaufnahmen von der Bühne, aus dem Publikum und zwischen Burgtürmen und Merchständen.
Bevor es jedoch losgeht, werfen wir einen Blick auf einige Highlights des diesjährigen Line-ups, die das Festival zu einem besonderen Erlebnis machen dürften:
Ereb Altor zählen längst zu den Urgesteinen der nordischen Pagan-Metal-Szene. Seit beinahe zwei Jahrzehnten wandeln die Schweden auf den Spuren von Bathory, fügen ihrem Klang jedoch eine eigene, unverkennbare Handschrift hinzu: Langgezogene, doomige Epen treffen auf eisige Black-Metal-Gewitter und werden immer wieder von majestätischem Pathos getragen. Mit ihrem aktuellen Werk Hälsingemörker, das im Februar erschienen ist, haben sie einmal mehr bewiesen, dass sie musikalisch wie thematisch nichts von ihrer Schwere und Größe eingebüßt haben. Dass sie einige dieser neuen Hymnen unter dem offenen Himmel der Schweinsburg zum Leben erwecken werden, macht ihre Show zu einem der absoluten Pflichttermine des Festivals.
Ein ganz besonderes Schmankerl erwartet uns mit dem Auftritt von Gjallar, die sich einer nicht minder besonderen Mission verschrieben haben: Die Musik von Falkenbach, einem legendären und zugleich nie live erlebbaren Solo-Projekt, auf die Bühne zu bringen. Falkenbachs Kompositionen gelten als sakral, getragen von mythologischer Tiefe und atmosphärischer Größe – doch wie klingen sie live? Die Band Gjallar wird diese Frage auf dem Dark Troll 2025 beantworten. Ihr Auftritt ist mehr als nur eine Hommage: Es ist der Versuch, einem Mythos musikalisch Gestalt zu verleihen.
Wucht, Epik und urzeitlicher Zorn – das ist das, wofür Månegarm steht. Die Schweden zählen wie Ereb Altor zu den Veteranen des Genres und haben in ihrer langen Bandgeschichte stets die Verbindung zwischen hartem Metal und folkloristischer Tiefe gesucht – und gefunden. Ihr 2022 veröffentlichtes Album war ein weiteres Statement ihrer ungebrochenen Kraft. Wenn Månegarm die Bühne betreten, erhebt sich Pagan Metal in seiner reinen Form: ungestüm, hymnisch und von einer Wildheit getragen, die man bis in die hintersten Mauerritzen der Burgruine spüren wird.
Aus den endlosen Weiten Sibiriens reist Nytt Land an – eine Band, die sich ganz dem uralten nordischen Geist verschrieben hat. Nur mit traditionellen Instrumenten, Stimme und Percussion schaffen sie es, eine fast tranceartige Klanglandschaft zu erschaffen, die uns in längst vergangene Zeiten entführt. Ihre Musik ist wie eine kalte Windböe über zugefrorene Seen, wie das Knistern eines Feuers in der Wildnis. Wenn sie auf der Schweinsburg spielen, wird das Festival innehalten, wird das Publikum eintauchen in ein spirituelles Erlebnis, das so eindringlich wie einzigartig ist. Eine perfekte Klangreise für die Burgmauern – und für die Seele.
Mit Ruadh kommt ein atmosphärisches Highlight auf das Dark Troll Festival. Das Projekt aus Schottland, gegründet von Tom Perrett, hat sich in wenigen Jahren einen Namen gemacht – und das mit Musik, die wie ein musikalisches Abbild der Highlands wirkt: wild, ungezähmt, rau und zugleich von berührender Schönheit. Zwischen donnerndem Black Metal und melancholischem Innehalten entfaltet sich bei Ruadh ein Sound, der Geschichten erzählt – von verlorenen Kulturen, vergessenen Göttern und der kargen Kraft der Natur. Wer beim Dark Troll nach Tiefe sucht, wird sie hier finden.
Dies waren nur einige der herausragenden Acts des diesjährigen Dark Troll Festivals. Doch natürlich bietet das Line-Up noch viele weitere Perlen aus der Welt des Black-, Pagan- und Atmospheric Metal. Ein Blick darauf lohnt sich:
Abglanz // Convictive // Demonical // Ereb Altor // Furor Gallico // Gjallar // Horn // In Vain // Irem // Manegarm // Nytt Land // Ruadh // Sear Bliss // Senntus // Sun Of The Skeepless // Sworn // Tarabas // The Committee // The Vision Bleak // Thjodrörir // Totenwacht // Vansind // Vintersorg // Wolfchant //
Frühere Beiträge zum Dark Troll Festival findet ihr hier:
- Dark Troll Festival, Samstag 11.05.2024
- Dark Troll Festival, Freitag 10.05.2024
- Festivalbericht: Dark Troll Festival, Donnerstag 09.05.2024
- Interview: KrOMleK auf dem Dark Troll Festival
- Festivalbericht: Dark Troll Festival 2023 – Samstag
- Festivalbericht: Dark Troll Festival 2023 – Freitag
- Festivalbericht: Dark Troll Festival 2023 – Donnerstag
- Dark Troll Festival 2022: So war Tag 2
- Dark Troll Festival 2022: So war Tag 1
- 01.06.2019 Dark Troll Festival 2019 – Samstag
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