Bloodred Hourglass – How’s the Heart? Tour, Aschaffenburg

Bühnenpanorama vom Konzert der Band Bloodred Hourglass

Finnland und seine Metalbands! Seien wir mal ehrlich, wenn ihr hört, es kommt eine finnische Metalband nach Deutschland, dann spitzen wir doch alle schon die Ohren. Und machen diese Bands sich dann noch so rar in Deutschland wie Bloodred Hourglass, dann muss man die Chance nutzen, um die Truppe live zu sehen! Wenn dann sogar noch eine zweite Band aus dem gleichen Ort mit dabei ist, wird es ja noch interessanter.

Bloodred Hourglass besuchten am 21.03. den Colos-Saal in Aschaffenburg im Rahmen ihrer How’s the Heart? Tour. Mit dabei hatten sie die ebenfalls finnische Metalcore Kombo Balance Breach! Warum es sich definitiv lohnt, die Jungs live zu sehen, könnt ihr jetzt hier lesen!

Als ich eine knappe halbe Stunde vor Einlassbeginn an der Location ankam, stand ein einsamer Mensch vor der Türe und hat auf den Einlass gewartet. Oh weh. Sollte etwa nichts los sein und die Finnen vor leerer Hütte spielen? Nein, im Gegenteil. Kurz vor Beginn der Vorband füllte sich der Raum merklich und am Ende war zwar noch genug Platz für diverse sportliche Aktivitäten, aber es war trotzdem ziemlich gut besucht.

 

Balance Breach stürmten fast die Bühne, die schon gefühlt eine halbe Stunde von der Nebelmaschine eingeräuchert wurde. Mir war direkt klar, die Jungs haben richtig viel Bock! Diese Energie vom Anfang zog sich durch die komplette Show der sympathischen Metalcore Truppe. Sie seien auch sehr dankbar, mit Bloodred Hourglass auf Tour gehen und so viele Shows mit ihnen spielen zu dürfen. Und das war nicht einfach nur so dahin gesagt, das meinten sie wirklich ernst. Das merkte man ihnen an. Mit Maniacs gab es auch einen neuen Song auf die Ohren, welcher erst letzten Monat veröffentlicht wurde. Ich mochte ihre Bühnenpräsenz wirklich sehr, es stand kaum einer lange still. Sie sprangen und tanzten über die Stage, immer in Bewegung. Auch Drummer Antti Halonen gab hinter seinem Schlagzeug alles und hatte sichtlich Spaß an seinem Job.

Die ersten paar Songs über waren die Besucher noch etwas verhalten und standen teilweise zurückversetzt, aber das gab sich dann auch und die ersten fingen das headbangen an. Nur die Aufforderung nach Bewegung zog hier noch nicht so ganz. Trotzdem kamen sie gut an. Sänger Aleksi Paasonen stand immer wieder mit weit geöffneten Armen auf dem kleinen Podest oder kniete darauf, was ich später noch mehrmals sehen sollte. Durch den Nebel und das den Liedern angepasste Lichtarrangement schafften sie es, eine tolle Stimmung zu erzeugen. Ich mag solche abgestimmte Lichtsituationen. Leider war aber auch dieser Gig schon wieder viel zu schnell vorbei. Mich konnten sie überzeugen, und wenn ich mich so umhörte, noch einige andere Besucher! Ich wünsche den Jungs alles Liebe für die Zukunft und hoffe sie mal wieder in Deutschland zu sehen! Und ja, ich hatte definitiv viel Spaß ;).

Als es dann Zeit wurde für Bloodred Hourglass, zog es die Leute auch etwas näher an die Bühne. Mittlerweile war der Raum gut besucht, kein Wunder bei der Truppe. Seit 2005 konnten sie sich einen Namen machen und zeigten bisher immer wieder, dass sie auch live absolut überzeugen können. Als das Intro ertönte und die Band die Bühne betrat, gingen alle Hände in die Luft. Zuerst betrat der Drummer und die Saiteninstrumentenfraktion die Stage. Immerhin sind das ja auch ein Bassist und ganze drei Gitarristen. Es wurde muckelig im Saal. Als sich die vier vorne positioniert hatten, rannte Sänger Jaredi Koukonen auf die Bühne, um uns direkt Of Course I Still Love You auf die Lauscher zu geben.

Leider war bei dem Auftritt auch Frontlicht auf Sparflamme angesagt, was ich ehrlich gesagt ziemlich schade fand. Gerade bei Jaredi gingen wahnsinnig viele Emotionen verloren, weil er laufend im Dunkeln stand. Ich mein, verstecken braucht ihr euch doch wirklich nicht ;). Er kniete und stand, wie auch schon Aleksi, laufend auf dem Podest und überragte so nicht nur das Publikum, sondern auch seine Bandkollegen. Auch waren die Saiteninstrumentalisten laufend am headbangen, teilweise mit nassen Haaren, sodass die Wassertropfen flogen.

Bei In Lieu of Flowers kam auch direkt etwas Bewegung in die Crowd, kein Wunder bei dem Track! Der Moshpit war eröffnet und sollte auch immer wieder mal wiederbelebt werden. Zu Tell Me About Yesterday Tomorrow sollten die Handylichter gezückt werden, und dieser Aufforderung kam man natürlich nach. So tauchten die Lichter die Musiker in warmes Licht und erschufen so das passende Ambiente für diese wunderschöne Ballade. Zum Titeltrack How’s the Heart? mobilisierten die Besucher nochmal alle Kräfte und ließen die Haare ausgiebig fliegen. Die Energie und die Laune der Band übertrug sich auf das Publikum und alle feierten gleichermaßen. Mag ich die Jungs live? Darauf gibt es nur eine Antwort: Verdammt, JA! Was für eine tolle Bühnenpräsenz der ebenfalls super sympathischen Finnen!

War das ein gelungener Abend? Ein klares Ja darauf! Bloodred Hourglass zeigten, dass sie eine unfassbar starke Liveband sind und ihre Songs auch auf der Bühne super präsentieren können. Haben mich Balance Breach ziemlich überrascht? Auch darauf ein Ja! Sie hatten Bock, sind allesamt sehr gute Musiker und machten Laune! Vielen Dank für die netten Gespräche nach dem Auftritt. Ich wünsche beiden Bands nur das beste für die Zukunft und sage mal hoffentlich bis bald zurück in Deutschland! Glücklich und ziemlich durchgeschwitzt machte ich mich auf den Nachhauseweg, mit Bloodred Hourglass auf der Heimfahrt aus den Lautsprechern schallend. Danke!

Über Steffi 183 Artikel
Fotografin und Schreiberling. Seit Frühjahr 2022 dabei, angeschleppt wurde ich von Roksi und Matthias, welche mein Interesse an der Konzertfotografie geweckt haben. Ich bin bevorzugt auf kleineren Festivals und Veranstaltungen im Bereich Pagan, Viking und Folkmetal, soweit atmospheric Black Metal und Melo Death unterwegs. Zu meinen Lieblingsbands zählen unter anderem Vanaheim, Cân Bardd und Dark Tranquility

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