Vier Bands aus dem Bereich Power- und Symphonic Metal lockten am Dienstagabend zahlreiche Fans in den Hirsch in Nürnberg. Um jeder Band ausreichend Spielzeit zu geben, war der Beginn eine halbe Stunde früher als vorher angekündigt.
Catalyst Crime
Bei der ersten Band füllt sich der Hirsch demzufolge erst allmählich. So mussten sich Catalyst Crime als Opener vor einer noch nicht komplett gefüllten Location beweisen. Doch die eingängige Stimme von Sängerin Zoe Marie Federoff zog vor allem die Fans in den ersten Reihen sofort in ihren Bann. Eine halbe Stunde führte sie durch die verschiedenen Facetten ihres gleichnamigen Debüt Albums Catalyst Crime. Perfekt ausbalancierter Symphonic Metal wurde von dem Sextett überzeugend vorgetragen und begeisterte die Zuhörer.
Metalite
Im spacigen Intro, angelehnt an ihr aktuelles Album Expedition One wurden die fünf Commander von Metalite begrüßt. Moderner Power Metal aus Schweden stand auf dem Programm und der wurde auch genauso zelebriert. Mit ihrer ausgekoppelten Single Disciples of the stars eröffnen Metalite die Show und hatten das Publikum sofort auf ihrer Seite. Frontfrau Erica Ohlsson brachte eine volle Ladung Energie auf die Bühne und überzeugte nicht nur gesanglich, sondern auch mit ihrer Performance und Bühnenpräsenz. Eine gute halbe Stunde gab es eine spannende Mischung aus schnellen Gitarrenriffs und melodischem Gesang mit einigen Songs aus dem neuen Album der Band auf die Ohren. Der Hirsch hatte sich inzwischen, für einen Dienstagabend, gut gefüllt.
Northtale
Angetreten mit dem Ziel, dem Power Metal zu altem Glanz zu verhelfen und ihn mit neuen Komponenten aufzumischen, kamen Northtale von der ersten Sekunde an mit voller Power auf die Bühne. Sänger Guilherme Hirose passt mit seiner, auch in höheren Tonlagen, gut ausbalancierten Stimme perfekt in ein ansonsten Female Fronted Line Up.
Es war nicht sein erster Auftritt im Hirsch und so bedankte er sich beim Publikum bereits zum zweiten Mal in Nürnberg spielen zu dürfen und versprach auch wiederzukommen.
Schnelle Gitarrenmusik unterlegt mit blitzenden Lichteffekten begleiteten den Auftritt der Band. Im letzten Drittel holte Gitarrist Bill Hudson ein Crew-Mitglied als Verstärkung auf die Bühne, so dass der Sound mit drei Gitarren nun nochmals an Intensität gewann. Bevor Northtale die Bühne für den Headliner frei gaben, wurden sie mit begeisterten Rufen und Applaus aus dem Publikum verabschiedet.
Leaves‘ Eyes
Bei mystisch rotem Licht und zur Intromusik Death of a king füllte sich die Bühne im Hirsch. Doch wer da zunächst erschien, war nicht die Band selbst, sondern ein halbes Dutzend Wikinger mit Helmen, Schild und Schwert, jederzeit bereit in die Schlacht zu ziehen. Die Spannung im Publikum stieg und schon kurz darauf erklangen die ersten Gitarrenriffs von Chain of the golden horn.
Dann betrat Bandleader und Sänger Alexander Krull die Bühne und forderte das Publikum direkt zur Interaktion. Hände wurden in die Höhe gerissen, „Hey“-Rufe wurden laut und die Wikinger auf der Bühne trommelten im Takt des Basses auf ihre Schilde. Als Sängerin Elina Siirala nun die ersten Klänge ihrer wunderbaren Sopranstimme ertönen ließ, war die Stimmung direkt beim ersten Song auf dem Höhepunkt. Schon beim vierten Lied, Across the sea gab es kein Halten mehr, springend, klatschend, die Fäuste in die Höhe streckend, verliehen insbesondere die ersten Reihen ihrer Begeisterung Ausdruck und wurden von Alex dazu immer wieder angefeuert.
Dieser bedankte sich schließlich auch bei seinen Fans und freute sich, dass die Metal-Familie auch in schwierigen Zeiten zusammenhält und sie vor so einem tollen Publikum spielen konnten. Als Dankeschön folgte dann mit Who wants to live forever ein Song vom neuen Album. Der folgende Song Sign of the dragonhead wurde von kämpfenden Wikingern eingeleitet und auch Sänger Alexander erschien nun mit Eisenhelm und Schwert.
Melodisch und energiegeladen in einem ausgewogen Kontrast zwischen harten Gitarrenklängen und der weichen Stimme von Elina, immer wieder untermalt von den tiefen Growls von Alexander Krull, erlebten die Fans knapp zwei Stunden von den Wikingern inspirierten Symphonic Metal vom Feinsten.
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