Festivalbericht: Prophecy Fest 2025 – Prophetic Ouverture – Donnerstag, 11. September

Seit 2015, also nunmehr zehn Jahren, lädt das deutsche Kult-Label Prophecy Productions zum Prophecy Fest in die Balver Höhle im Sauerland ein. Für Fans und Anhänger der meist tief atmosphärischen Musik, die das Label immer wieder hervorbringt, ist es daher etwas ganz Besonderes, in diesem Rahmen ihre liebsten Künstler sehen und hören zu können. Wie auch in den letzten Jahren, begann die 2025er-Edition bereits am Donnerstag mit Freibier, Feuer und Musik auf der kleinen Zeltbühne, die sich auf der Festivalwiese vor der Höhle befand.

An diesem Tag umfasste das Programm sechs Punkte. Der erste war die mittlerweile traditionelle Opening Ceremony mit Freibier. Die Becher hierfür brachte man aus dem Vorjahr mit, oder kaufte diese für 2 € Pfand am Merchstand. Angeboten wurden zwei Sorten Freibier (davon ein IPA) und das, solange eben welches da ist.

Tir & Nest

Musikalisch eröffnete Oytun Bektas mit seinem Dungeon Synth Projekt Tir das Programm. Der australische Künstler sollte eigentlich in der Türkei mit Empyrium und Dornenreich ein paar Shows spielen, diese mussten allerdings leider verlegt werden. Fans bekamen dennoch beim diesjährigen Prophecy Fest die Gelegenheit, ihn live zu erleben. Das Publikum, das trotz des wechselhaften Wetters die Bühne besuchte, wirkten durchaus angetan von der Musik; auch, wenn natürlich reine Synth-Sounds ohne Gesang nicht jeden Geschmack treffen. Hört rein und macht euch selbst ein Bild davon.

Nicht so weit entfernt, dennoch recht speziell folgte der Auftritt von Nest. Der finnische Neofolk Künstler Aslak Tolonen brachte hierbei auch ein spannendes Instrument auf die Bühne: die Kantele. Das ist ein Zupfinstrument, welches der Zither ähnlich sieht. Auch hier stand Klang und Melodie im Vordergrund und trugen durch den Auftritt. Ein weiterer ruhiger Part des Programms, der regen Anklang fand. 

Zu der frühen Uhrzeit standen viele Menschen noch beim Freibier an, wo sich eine lange Schlange bildete; andere standen in kleinen Gruppen, unterhielten sich und trafen sich mit Freunden. Dadurch entstand leider eine Geräuschkulisse, die dafür sorgte, dass die beiden ernsten, sehr zarten Auftritte mit ihrer geringen Lautstärke leider etwas im Hintergrund verloren gingen.

Mit Wolcensmen im Anschluss ging es auch musikalisch voran. Initiator Dan Capp, der bereits mit Solstice und Gràb auf der Bühne stand, war mit seinem eigenen Akustik-Folk Projekt zurück, das zunehmend Publikum an die Bühne zog. Mit Akustikgitarre, und erstmals für den Donnerstag, mit Gesang gab es einen, im Vergleich zu den experimentelleren Shows zuvor, eher klassischen Auftritt. Der Tag neigte sich langsam dem Ende, und das helle Licht des Tages wich einem sanfteren abendlichen Licht, was der Musik von der Stimmung her entgegen kam. Auch entzündete die Festivalcrew die großen Feuerschalen, die vor der Bühne verteilt waren.

Vrîmuot

Gegen 20 Uhr begann Vrîmuot, parallel zu einem Wolkenbruch, der teilweise die Musik übertönte. Das Ein-Mann-Projekt, mit Live-Verstärkung, ist seit Jahren Stammgast der Prophetic Ouverture und durfte dieses Jahr gegen Ende des Abends bei Dunkelheit auftreten. Maskiert und mit düsterer Lichtshow unterstrich dies den Charakter der Musik, doch sammelten sich aufgrund des Regens nur wenige Menschen direkt vor der Bühne; viele davon mit Regenschirm. Vrîmuot brachte am Tag zuvor erst eine neue Single raus, Die Mære vom Steinernen Mann, und feierten das, indem sie nur neue Songs vom kommenden Album Lupus Virides spielten.

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Dymna Lotva – Akustik-Set

Den Abschluss des Abends bildeten Dymna Lotva, die nun zum dritten Mal in Folge auf dem Prophecy Fest spielten; diesmal nicht in der Höhle, sondern schon am Donnerstag. Für ihre neue Akustikshow hatten sie ihre Lieder in ein neues, zärtlicheres Gewand gehüllt. Unterstützt durch eine zusätzliche Geige bekam die Musik so einen ganz neuen Charakter, der jedoch nichts an Eindringlichkeit verlor. Gekonnt inszeniert wirkte wie immer auch die Bühnenperformance von Sängerin Nokt, die die Emotionen der Musik mit gleicher Tragik und Schwere vermittelte, wie bereits bei den Rock-Shows. Und das kam bei den Zuschauern auch gut an; leider musste die Band aufgrund von Verspätung und der harten Deadline für den Open Air Part des Festivals dennoch verfrüht ein Ende finden. Den letzten Song, Buried Alive, durfte die Band mit Absprache der Technik dann noch spielen, zur Freude des Publikums.

Setliste: Blood // Into the Swamp // Death Dont Hurt // Funeral of the Ground // For Those Who Are Gone // To Freedom //Buried Alive

Bericht: Roksana, Matthias
Bilder: Matthias, Roksana

 

Mehr zum diesjährigen Prophecy Fest findet ihr hier:

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