Seit 2015, also nunmehr neun Jahren, lädt das deutsche Kult-Label Prophecy Productions ein zum selbsternannten Prophecy Fest in die Höhle von Balve im Sauerland. Für Fans und Anhänger der meist tief atmosphärischen Musik, die das Label immer wieder hervorbringt, ist es daher etwas ganz Besonderes, in diesem Rahmen ihre liebsten Künstler sehen und hören zu können. Wie auch in den letzten Jahren begann auch die 2024er-Edition bereits am Donnerstag mit Freibier, Feuer und kleiner Zeltbühne auf der Höhle vorliegenden Festivalwiese.
Den musikalischen Anfang machten jene, die schon fast traditionell oft das Programm des ersten Tages bereichern. Vrîmuot haben mit ihrem akustischen Darkfolk aus dem Teutoburger Wald einen solchen Auftritt dargelegt, der passend zeigte, was von diesem ersten Tag zu erwarten war. Und so ging ein atmosphärischer Auftritt in der sich langsam legenden Sonne in den nächsten über. Denn die Solo-Darbietung von Jurre Timmer unter dem Namen Thurnin hatte schon letztes Jahr einen schönen, ruhigen und gleichermaßen bewegenden Einstand gegeben. So verlief es auch dieses Jahr; Klänge, die im naturverbundenen Areal des Festivals überzeugend die Besucher erfreuen konnten. Obwohl es sich nur um akustischen Dark-/Neo-Folk handelte, kam dabei keine Langeweile oder musikalische Erschöpfung auf. Das zeigten im Anschluss auch Neun Welten aus Halle, die mit ihrer Interpretation des Genres erneut eine weitere knappe Stunde des Festivals füllen konnten, und das nicht weniger ansprechend.
Für die Gruppe Wolcensmen um den Solokünstler Dan Capp war es hingegen der erste Auftritt auf dem Prophecy. Hier, wie auch bei Timmer im letzten Jahr, konnte der Einstieg dem Namen nicht mehr gerecht und das Potenzial erfüllt werden. Die Engländer konnten dabei mit ihrem selbst benannten mythologischen Darkfolk sichtlich einige Besucher auf der Campingwiese begeistern. Der US-amerikanische Künstler Dylan Neal brachte mit einem Soloauftritt seines Projektes Thief noch einmal eine musikalische Änderung zum Abschluss des Abends. Mit seiner experimentellen, elektronischen Musik konnte er nicht nur für Abwechslung, sondern auch für solche Klänge sorgen, die teils etwas entfremdet und doch irgendwie passend in diesen Rahmen passten und somit sicherlich den Horizont des ein oder anderen erweitert haben. Damit endete auch der erste Tag, der damit einen ruhigen Einstieg für das starke Programm der nächsten zwei Tage in der Höhle bieten konnte.
Vrîmuot
Thurnin
Neun Welten
Wolcensmen
Thief
Impressionen
Bericht: [Michi]
Bilder: [Roksi]
Frühere Beiträge zum Prophecy Fest findet ihr hier:
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