Festivalbericht: Schlosshof Festival 2024 Samstag

Der Samstag des Schlosshof Festivals ging in die ganz heiße Runde, nicht nur volles Tagesprogramm, sondern auch voller Sonnenschein!

Wer die Nacht noch genossen hatte, musste auch am Samstag das Zelt eher früh aus Not verlassen. Die Sonne brannte auf den Campingplatz hernieder, auf welchem schon reger Betrieb herrschte, da nun alle angereist sein sollten.

Die Gebrüder Schlimm, welche Vortags schon ein wenig die Folkbühne auf dem Festival bespaßten, gaben um 11 Uhr noch ein Konzertlein vor dem Zuber bzw. neben den Klos. So wunderschön begleitet, hat man selten sein morgendliches Ei gelegt.

Viel Zeit blieb jedoch nicht, da um den Mittag schon Einlass ins Gelände war und um 13 Uhr Koenix als Schweizer Spielleut auftraten.
Vor eher noch Morgen trunkenen, raren Publikum, spielte die Formation eine liebliche Träumerei, um den Tag zu starten. 24 h angereist vom letzten Gig aus Schweden, den Tonmann als Ersatz Drummer rekrutiert und sogar noch ein paar Lieder auf „Schwyzerdütsch“ bringend. Eilig hatten sie es wohl, fuhr ihr Konvoi keine 90 min nach Gig-Ende schon wieder vom Gelände.

Die Temperaturen stiegen und der Hof erglomm zum Backofen, was jedoch ein Rauhbein um 14.30 Uhr nicht vom Auftreten abhielt. Eine rau-stimmige Komposition aus Irish Traditionals, Stimmungs-Krachern und der Dancing Queen mit Polonaise. Vor allem gefeiert wurde dabei die Schlosshof-Crew für den Einsatz des Schlauchs zur Bewässerung des Publikums. Bewegt und mitgegrölt wurde dabei von schon zahlreicherem Publikum gut, auch wenn man vielen die Hitze anmerkte.

Nach dieser Formation spielten auch die Gebrüder Schlimm wieder auf der Folkplatze auf, welches von einigen Zuschauer und Kinder sitzend auf dem Pflasterstein oder den Bierbänken, in Ruhe genossen wurde. Nur ein paar wenige Zuschauer rafften sich zum Tanzen auf, evtl. auch davon abgeschreckt, dass sich die Zahl der Borat Tanga Typen dort seit gestern verdreifacht hatte…

Ein kleiner Abstecher zurück ins Camp für den Wechselakku, zeigte dabei auch die Sonnschatten Seiten des Tages, waren die Sanis dort gerade sehr beschäftigt bei einem Wohnmobil.

Zu Mr. Irish Bastard gegen 16.15 Uhr, wiederholte sich das Phänomen vom Vortag, dass sich der Schatten langsam von den Schlossmauern Richtung Bühne schob. Entweder die mildere Temperatur oder die mitreißenden Irish Trinklieder der Münster Truppe, heiterten die Stimmung ordentlich an. Songs wie All my Frieds are Idiots gaben ordentlich Zunder in die Abendstimmung, doch auch witzige Ansprachen oder mal ein gemütliches Lied, machten den Mix aus. Natürlich durfte dann I Hope They Sell Beer in Hell, als Abschluss des Abends nicht fehlen.

Mit der Tanzwut kam langsam der Schatten über die Bühne, 18 Uhr wurde es und die Abendstimmung brach auf das Schlosshof. Und dem ein oder anderen vielleicht auch die Erkenntnis, sich einen Sonnenbrand- oder Stich eingefangen zu haben. Die Band gibt es auch schon seit ewigen Zeiten auf der Mittelalterszene und so füllte sich der Hof wieder ordentlich. Urchig gekleidet und mit Dudelsack gewandet, optische Ähnlichkeiten mit Trollfaust aufweisend, jedoch nicht gar so verwildert und mit Gitarren bewaffnet, warum sie auch mehr als den Opener machen dürfen (Siehe Witz freitags Bericht). Dabei, mit allerlei neuen und alten Songs bewaffnet ging es durch die Show, wer mehr sehen und hören möchte, schaut am besten auf deren kommenden Tour vorbei, für die sie auch kräftig Werbung machten! 

Die Verrücktheit des Abends brachten Knorkator zur Hauptsendezeit, stilistisch nichts mit dem Mittelalter am Hut, jedoch ebenso unterhaltsam und wortgewandt wie so mancher Barde. Abwechslung war gegeben, nicht nur durch die harte Metal Stimme von Stumpen, sondern als Kontrast auch der wunderschöne Gesang von Agnetha Ivers. Im Deutschen Liedgut textsicher, grölten und feierten die Fans natürlich auch mit, was das Zeug hielt. Zählen so manch Lieder von Ihnen schon fast zum Kulturgut der Szene oder jedenfalls manchem Festival Camping. Viel an diversen Gewandungen wurde gezeigt, (geplant) mit Pyro auf den Sänger geschossen, während er über die Bühne hüpfte und sogar noch alle Fotografen auf die Stage gebeten. Ein Heidenspaß für fast die ganze Familie, na ja auf jeden Fall die über 16!

Zu guter Letzt und das zweite Jahr in Folge spielten Subway to Sally als Samstagsheadliner. Die Band hatte zur Festival-Saison eine vollgepackte Best-of-Setlist zusammengestellt und so einige Überraschungen offen. Neben den Klassikern wie Henkersbraut, die das Set eröffnete, ging es mit aktuellen Stücken wie Was ihr wollt und Leinen los weiter, dabei zeigte die Band, dass sie ordentlich Bock hatte und das Publikum ebenso! Doch das sollte nicht alles sein, denn die Band ließ es bei Island und Eisblumen für das Publikum schneien und bei Tanz auf dem Vulkan und einigen anderen Stücken dem Publikum ordentlich Feuer unter dem Hintern gemacht! Ein Highlight der Show dürfte das Cover vom Goldenen Reiter gewesen sein, das sie vor dieser Festival-Saison sonst nur einmal vor einigen Jahren auf der Eisheiligen Nacht in Potsdam spielten, mit Joachim Witt zusammen. Mit Julia und die Räuber auf den Lippen endete nicht nur das Konzert, sondern auch das Festival. Bis zum nächsten Jahr! 

Bericht: Simon
Bilder: Roksana

Mehr über die Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

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