Konzertbericht: Fiddler’s Green The Green Machine Tour Part II, Posthalle Würzburg, 05.12.2024

Bereits im Frühjahr waren Fiddler’s Green mit ihrem neuen Album The Green Machine on Tour. Nun sind sie mit 18 Terminen zum zweiten Mal mit The Green Machine unterwegs. Bei kaltnassem Dezemberwetter hatten sich an diesem Donnerstagabend doch immerhin knapp 400 Speedfolk-Fans auf den Weg gemacht. Zum Frieren sollte keine Zeit bleiben, denn zum einen war die Halle gut beheizt und mit John Garner eine Vorband dabei, die das Publikum direkt zum Mitmachen animierte.

Nach einem etwa fünfminütigen Intro verkündete das erste Lied My Heart Is Ready, dass auch die Band sich auf den gemeinsamen Abend freue. Melodische, folkige Gitarrenmusik, mit dem tiefgründigen Gesang von zwei männlichen und einer weiblichen Singstimme, erzählte uns die ein oder andere Geschichte über die Liebe und das Leben. Beim Lied Hometown war das Würzburger Publikum gefragt und sollte bei der Nennung seiner Stadt jedes Mal kräftig ausflippen.
Das Stück Mama Says No wurde von Sängerin Lisa Seifert mit einer netten autobiografischen Anekdote eingeleitet, sodass sich beim Refrain jeder im Publikum die verzweifelte Mama bildlich vorstellen konnte. Nach etwas mehr als 30 Minuten kamen John Garner im Zugabenblock zusammen mit Albi und Tobi von Fiddler’s Green auf die Bühne, um ihr gemeinsam produziertes Lied Beasts Of England zu performen. Ein rundum gelungener Start in den Abend.

Nach einer kurzen Umbaupause ließen sich auch die Fiddlers mit einem ausgedehnten Intro ankündigen, das genug Zeit bot, die drehenden Rädchen der Green Machine auf der Bühne zu betrachten. Mit dem ersten Lied Shanghaied In Portsmouth, einem der bekanntesten Titel des aktuellen Albums, wurde dann direkt das Stimmungsbarometer erhöht. Nicht nur bei diesem Lied, sondern auf dem ganzen Album, spürt man die unverkennbare Fiddlers-DNA. Live gespielt hat man das Gefühl alles sofort mitsingen zu wollen und zu können. Mit neun Liedern ist auch fast das komplette Album auf der Setlist vertreten. Perfekt Gang wurde an diesem Abend Stefan & Frank gewidmet, die beide nach Erkrankung die Band nun wieder vervollständigen. Einmal eingetanzt, ging es unmittelbar weiter mit Speedfolk vom Feinsten und einem kleinen Pogo in der Mitte des Saals. XXL Luftballons schwebten zu Fairy Of The West über das Publikum und wurden eifrig zur Bühne und zurück befördert. Dem einen oder anderen von ihnen ließ schließlich das Ende von Tobis Geigenbogen die Luft entweichen, sehr zur Freude des Publikums.
Ruhigere Töne und ein vollmundiger Chor aus dem Publikum bei Greens And Fellows, unterstützt durch wehende Fiddler’s Fahnen auf der Bühne, erzeugten die richtige Stimmung für ein anschließendes bewegendes Geigensolo von Tobi. Dabei begleitete ihn Stefan mit dem Leierkasten, gefolgt vom anschließendem Drumsolo auf Fässern inkl. nasser Showeinlage. Danach ging es in gewohnter Fiddler’s Green Manier, unter anderem mit dem rockigeren Bottoms Up, weiter. Schließlich fand ich mich nach einem kleinen Circle Pit, der rings um eine extra für Tobi aufgestellte Leiter tobte, wieder an meinem Platz ein.
Mit Folks Not Dead setzte die Band am Ende noch einmal ein Statement, bevor sie sich mit zwei Zugaben aus Würzburg verabschiedete.

Setliste:
Shanghaied In Portsmouth // The More The Merrier // Perfect Gang // A Night In Dublin // Down // Fairy Of The West // Ready For The Ball // Greens And Fellows // Tobi Solo // I Need A Volunteer // Bottoms Up // A Good Old Irish Bar // A Fleecy Cloud // The Bog // May The Road Rise // I Don’t Like Alcohol // Yindy
Victor // One Fine Day //Folk’s Not Dead // Galway Girl (Old Dun Cow) // Wild Rover

Bericht: Anne
Bilder: Roksana

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*