Genre: Schlager
Spieldauer: 17 Minuten
Tracklist:
- Saufen Morgens, Mittags, Abends – Ingo ohne Flamingo
- Modeste Song – Ikke Hüftgold, Kreisligalegende, VfL Eschhofen
- Ich Schwanke noch – Ikke Hüftgold
- Layla – DJ Robin, Schürze
- Wir Versaufen unser Geld – Sabbotage, Deejay Biene
Hurra, Hurra, unsere neue Rubrik ist da! Voller Stolz präsentieren wir euch heute “Bright Art”, ein Konzept, bei dem wir uns musikalisch komplett neu ausrichten. Weg von all dem Geschrei und Geknüppel schlagen wir in Zukunft im Bierkönig zu Palma de Mallorca auf. Das Wacken Open Air der feierwütigen Après-Ski Fans sozusagen. Auch dort jagt eine Legende die Nächste, eine Hymne die Andere. Mit exakt jenen Hymnen wollen wir uns ab sofort inhaltlich auseinandersetzen und die lyrische tiefe dieser Übersongs etwas genauer betrachten. Viel Spaß beim Lesen!
Saufen, Morgens, Mittags, Abends – Ingo ohne Flamingo:
Eine Ode an die Hopfenkaltschale! Künstler Ingo, dem man anscheinend seinen pinkfarbenen Lieblingsvogel stahl, huldigt hier dem kühlen Nass, das ein jeder von uns so gerne inhaliert. Das lyrische Ich betritt im Verlaufe der Story ein Schankhaus seiner Wahl und stellt sich beim Eintreffen am Tresen die Frage, was er dort erblicke: Ein just aus dem Zapfhahn heraus gelassenes Glas voller Flüssigbrot und nicht nur das, daneben stehen zwei weitere Krüge, deren Inhalt der Gattung “naturtrüb” angehört. Dabei spielt der Zeitpunkt des gepflegten Konsums keineswegs eine Rolle, man dürfe sich die Tageszeit frei aussuchen. Getreu dem Motto “Kein Bier vor Vier”, wobei vor Vier technisch gesehen ja auch nach vier ist. Oder etwa nicht? Weiterhin bedient sich Ingo den Schemata des Paarreims, bei dem sich in der Tat aufeinanderfolgende Zeilen reimen. Und so wird Saufen, Morgens, Mittags, Abends zu einem echten Hit, der auf keiner guten Feier fehlen darf.
Modeste Song – Ikke Hüftgold, Kreisligalegende, VfL Eschhofen:
Vergesst Chuck Norris Witze, hier kommt Anthony Modeste! Der einzig wahre Fußballgott, bekannt aus seinen Spielzeiten bei der TSG Hoffenheim, dem 1.FC Köln und der Borussia Dortmund. Dort vollbrachte er wahrhaftig Großes, in Köln gewann er die Meisterschaft der 2. Bundesliga, Grund genug, ihm eine eigene Hymne zu widmen. Die Virtuosen Ikke Hüftgold und Kreisligalegende, sowie der VfL Eschhofen, ein Kreisligist aus Limburg an der Lahn, nahmen sich dem Ganzen also an: So werden in den Strophen wiederholt Fragen nach Großtaten gestellt, deren letztes Wort sich stets auf Modeste reimt. Gezielt geht es hier darum, wer denn nun Schnaps vor dem Dopingtest konsumieren würde oder aber wer den Song Contest als Sieger bestreiten würde. Dabei ist die Antwort stets eindeutig: Anthony Modeste, wer denn auch sonst? Der Refrain besteht zwar ausschließlich aus Vor- und Zuname eben jenes Fußballgottes, doch aufgrund des Aufbaus Zu-, Zu-, Vor-, Zuname hat auch dieses lyrische Meisterwerk das absolute Potenzial eines Ohrwurms und sollte wirklich auf jedem Sportplatz zu vernehmen sein.
Ich schwanke noch – Ikke Hüftgold:
Der Ikke schon wieder, diesmal jedoch in der Rolle des Solokünstlers. Auf diesem Stück setzt sich der Protagonist mit der essenziellen Frage auseinander, den Konsum promillehaltiger Kaltgetränke einzustellen, oder doch fortzuführen. Jedoch wird schnell ein Zwiespalt erkennbar, denn der Erzähler befindet sich gerade im Zustand des akuten Schwankens. Bemerkbar macht sich an dieser Stelle auch die Raffinesse des Autors, der bewusst auf die Doppeldeutigkeit des Begriffes “schwanken” zurückgreift: zum einen vermag es der Protagonist nicht, eine Entscheidung mit derartiger Tragweite zu fällen und befindet sich vorübergehend in einem Gefühl starker Unsicherheit, zum anderen fehlt ihm aufgrund seines derzeitigen Pegels das Vermögen, sich gerade auf den Beinen zu halten. Weiterhin beschreibt diese Stimmungskanone den typischen “Morgen danach”, einhergehend mit dem Zustand des maximalen zerstört seins, sowie einem bösen Kater, der wie so oft die Frage aufwirft, ob man denn nun weiter orgelt oder ob man es vorübergehend besser erst einmal gut sein lässt. So wirklich aufgelöst wird dieses Szenario jedoch nicht mehr und wir müssen uns wohl oder übel selbst ausmalen, ob sich der Darsteller weiter kräftig einen hinter die Rüstung römert, oder doch zeitweise “den Ruhigen macht”.
Layla – DJ Robin, Schürze:
Der Sommerhit schlechthin! In jüngerer Vergangenheit, zeitlich nicht näher definiert, stromert der Jüngling, um den es sich hier dreht, innerhalb der Stadtmauern umher. Seine Wege werden dort von einer zwielichtigen Gestalt gekreuzt, die ihm frohe Kunde zu übermitteln gelüstet. Er sei der Betreiber der hiesigen Beischlafbarracke, wo die ortsansässige, entgeltliche Wunderhorn-Falle auf den Rufnamen Layla hört. Ihr Antlitz, gepaart mit ihrem niedrigen Alter, ließe bei den Schürzenjägern die Testikel-Tracht zu Berge stehen und löse das Verlangen nach einem alltäglichen Gaudium, welches sich auf die eigens ausgeführte Manuell-Hobelei des Lötkolbens bezieht, aus. Und so führt sich die Ballade fort, die Anrufung besagter Dirne zieht sich immer weiter durch die Verse. Obgleich diese Kreation vieler Orts als Ketzerei bezeichnet wurde, so ist sie doch stets auf den Dorffesten zu vernehmen und jede Darbietung wird lautstark von den Burschen und Frauenzimmern zelebriert. Ja, hier wurde leibhaftig Großes erschaffen.
Wir versaufen unser Geld – Sabbotage, Deejay Biene:
In Schankhäusern rund um den Globus verteilt, tauschen die beiden Freunde des kalten Hopfenschnabulats ihre Taler gegen Krüge und Fässer, randvoll gefüllt mit jenem Bernsteinwasser. Jedoch legen sie keinerlei Wert auf den exakten Ort des Geschehens, vielmehr lassen sie uns als Hörerschaft selbst die Wahl: der Norden Deutschlands, das Land der aufgehenden Sonne oder aber die Insel, die nach einem Toast benannt ist. So finden wir im Verlaufe der Verse jede Menge Reiseempfehlungen für den nächsten Familienurlaub, samt eines Vorschlags zur Gourmet ähnlichen Verköstigung: rote Paarwurst an pikantem Pulver-Dip. Im Refrain treffen wir vermehrt auf ihren Arbeitsnachweis als Verfechter des gepflegten Thekensports, der gleichzeitig als Animation des feierwütigen Zielpublikums dienen soll. So gehet nun hin und folget der Einladung beider Künstler und begebt euch auf eine Odyssee rund um den Erdball, um allerlei Gerstensmoothies zu zelebrieren.
Fazit:
Hach ja, war das nicht traumhaft schön? Da bekommt man doch glatt Lust, seine Siebensachen zu packen und zum nächsten Flughafen zu trampen. Wir aus der Redaktion werden dies auf jeden Fall zeitnah tun und wie bereits angekündigt unsere Zelte auf dem heiligen Acker des Bierkönigs aufschlagen. Dort tauschen wir dann das 5,0er Dosenpils gegen Eimerweise Sangria und Bierhelme. Auf jeden Fall wollen wir dort die erste Wall of Beer ins Leben rufen und allgemein einfach eine tolle Zeit haben. Musikalisch sind diese Leckerbissen sensationell gut und gehören nicht ohne Grund ab sofort zu unserer Lieblingsmusik! Freut euch auf weitere Berichte und Dokumentationen rund um die Welt der Après-Ski Hits.
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