Review: Frozen Crown-Call of the North

Release: 10.03.2023

Genre: Power Metal

Spieldauer: 53 Minuten und 37 Sekunden

Label: Scarlet Records

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Tracklist:

  1. Call of the North
  2. Fire in the Sky
  3. Black Heart
  4. Victorious
  5. In a Moment
  6. Legion
  7. Until the End
  8. Now or Never
  9. One for All
  10. Far Away

 

Vorwort:

Es gibt ja bekanntlich so einige Sachen, die eine direkte Sonneneinstrahlung und sommerliche Temperaturen nicht gerade freundlich zugeneigt sind. Ob es nun der geliebte Schokoriegel oder ein Eis am Stiel ist, im geschmolzenen Zustand stellen beide keinen leckeren Anblick mehr dar. Wie jedes Kind bekanntlich weiß, lässt sich dieses Problem mit richtiger Form der Aufbewahrung umgehen. Das Mittel der Wahl ist natürlich ein kühler Ort, oder im Fall des eben genannten Eis am Stiel ein eiskalter Ort, der unter dem Gefrierpunkt von Wasser angesiedelt ist. Gefrierpunkt ist hierbei der Stichpunktgeber. Geht es nämlich nur nach dem Namen der Band, müssten diese ihre Konzerte alle im Eisschrank spielen. Und bevor das Fragezeichen im Kopf nur noch größer wird, hier die Antwort: Ich meine natürlich die italienische Band Frozen Crown, die soeben ihr viertes Album auf die Zuhörer loslässt. Ob Call of the North ein wahrer Eisbrecher ist oder uns im Kalten stehen lässt, klären wir hier jetzt auf Dark-Art.

Das Album:

Call of the North ist das vierte Studioalbum von Frozen Crown. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum Winterbane (hier zu unserem Review), bei dem noch die vollständige Erstbesetzung stellenweise mitgewirkt hatte, ist Call of the North vollständig unter dem neuen Line-up, das seit 2021 besteht, entstanden. Was lässt sich zum Sound sagen? Wer Frozen Crown von Anfang an verfolgt, wird merken, dass sich die Mitglieder ständig im Klang weiter entwickelt haben. Alles wirkt unter dem Strich etwas wuchtiger und weniger melodisch verspielt, als wir es aus der Frühphase kennen. Wie diese Wuchtigkeit klingt, lässt sich bei der Single Black Heart gut herleiten. Schon der Anfang des Tracks macht klar, dass man (Doppel-)Wumms spielen möchte. Tiefgestellte Gitarren, die ordentlich geschreddert werden, sowie fette Drums eröffnen den Song und werden dann von der energisch klingenden Stimme von Frontfrau Giada Etro abgeholt. Das Tempo wird dabei komplett hochgehalten und nur bei dem leicht weicheren Refrain etwas nach hinten gestellt.

Weiteres Beispiel aus der (Doppel-)Wumms Ecke gefällig? Wie wäre es mit dem Track In a Moment, den wir auf der neuen Scheibe vorfinden können? Dieser ballert zwar schlussendlich ein kleines Stück weniger hart aus den Lautsprechern als Black Heart, ist aber trotzdem bei weiten kein Leisetreter. In a Moment besticht mit einem Refrain, der im Gegensatz zum eben genannten Track eher majestätisch wirkt. Dass die Damen und Herren unter dem Banner der Tiefkühlkrone aber nicht nur ein Dauerfeuer an Schlagkraft abliefern können, sondern auch dezentere Töne abliefern möchten, beweist der Song On for All. Der Opener des Tracks, der sich auf ungefähr 65 Sekunden erstreckt, wirkt betont sanft und leicht. Giadas ruhige und gelassene Stimme wird hierbei von einer Akustikgitarre begleitet. Keine Sorge, Frozen Crown hat auch in diesem Lied an die Portion Power Metal gedacht, schiebt diese aber deutlich weniger knallig nach, im Vergleich zu den anderen Liedern des Albums. Dabei bekommen wir längere Instrumenten-Solos zuhören, die leicht schleppend wirken. Victorious bedient sich derselben eben genannten Formel von On for All. Es gibt hier genauso einen längeren Part, der es etwas ruhiger angeht, aber dieses Mal etwas epischer klingt, bevor er dann durch ein hartes Gegenstück abgelöst wird, der sich immer weiter im gespielten Tempo steigert.

Fazit:

Normalerweise sagt man ja, wenn etwas gut gelungen ist „Hut ab“, um seinen Respekt zu zollen. Ich würde aber im Fall von Frozen Crown zu einem „Krone auf“ tendieren, denn was die Italiener uns hier präsentieren ist ein feines Stück Power Metal geworden. Hier kann man wirklich nicht viel zu meckern finden. Call of North haut gut auf die Pauke und man merkt, dass man den Weg, den man bei Winterbane eingeschlagen hat, konsequent weiter gegangen ist. Ich persönlich hätte mir noch ein Cover-Song aus dem klassischen Heavy Metal Sektor gewünscht, wie es schon bei dem Vorgängeralbum der Fall war. Das hätte dem Werk noch eine kleine, weitere, zusätzliche Ebene gegeben. Wer reinschnuppern möchte, dem empfehle ich die Single Black Heart.

 

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