Review: Serious Black – Vengeance Is Mine

Serious Black - Vengeance Is Mine - Beitragsbild

Release: 25.02.2022

Genre: Melodic Metal, Power Metal

Spieldauer: 52 Minuten 27 Sekunden

Label: AFM Records

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Tracklist:

  1. Rock With Us Tonight
  2. Out Of The Ashes
  3. Fallen Hero
  4. Senso Della Vita
  5. Ray Of Light
  6. Soul Divider
  7. Tonight I’m Ready To Fight
  8. Just For You
  9. Soldiers Of Eternal Light
  10. The Story
  11. Queen Of Lies
  12. Album Of Our Life
  13. Alea Iacta Est

Serious Black - Vengeance Is Mine - Cover

Serious Black war mir vorher noch nicht untergekommen, obwohl es die Band schon seit 2014 gibt und auch seit dem bei AFM Records unter Vertrag steht. Mehr zur Band aber an anderer Stelle, hier wollen wir uns auf das mittlerweile schon fünfte Album der Band konzentrieren. Dreizehn Lieder, aufgeteilt auf über 52 Minuten Power Musik werden uns hier serviert. Dreizehn verschiedene Lieder zu schreiben, welche sich nicht ähneln, aber doch wiederum irgendwie zusammen passen, ist nicht einfach. Wenn dazu dann auch noch, wie hier passiert, mitten im Schreibprozess der neuen Songs, der Sänger seinen Ausstieg bekannt gibt, ist es erst recht der Band hoch anzurechnen. Dank prominenter Hilfe von Henning Basse (Ex-Metalium, Ex-Firewind) und Bob Katsionis (Ex-Firewind, Outloud) konnte aber weiter am Album gearbeitet werden. Bob nutzte dies auch, um wieder Teil der Band zu sein. Mit Nikola Mijić wurde allerdings auch recht schnell ein Nachfolger für Urban gefunden. Dies, und auch andere Umstände, haben dazu geführt, dass auf dem Album wohl die tiefschürfsten Texte der Bandgeschichte zu finden sind. Mastermind und Bassist Mario Lochert dazu: Wie nie zuvor habe ich diesmal Einblicke in mein Innen- und Privatleben zugelassen, also: wie ich denke, wie ich fühle, wie ich bin, und wie schwierig es sein kann, eine Band am Laufen zu halten, wenn es einem selbst nicht gutgeht. Die Texte auf ‚Vengeance Is Mine‘ spiegeln die zurückliegenden vier, fünf Jahre wider. Dies wiederum hatte natürlich Auswirkungen aufs Songwriting, das noch intensiver und emotionaler geworden ist.

Aber dann zum Album der und der Musik an sich. Mit Rock With Us Tonight beginnt das Album. Rockige Gitarren in einer Art und Weise, dass man eigentlich jeden Moment damit rechnen kann, dass Udo anfängt zu singen. Ähnliches auch bei Out Of The Ashes, wobei meine Tendenz hier eher gen Doro ging. Davon könnt ihr euch aber selbst ein Bild machen, unten ist das dazu gehörige Video verlinkt. Mit Fallen Hero geht die Jungkur weiter – ich fühle mich wirklich wie 30 Jahre jünger und sehr an die 80er und 90er Metal bzw. Power Metal Anfänge erinnert, in Form von Helloween und Gamma Ray. Auch wenn er nicht mehr dabei ist, hat Roland Grapow als ehemaliges Serious Black Mitglied vermutlich durchaus weiterhin einen Einfluss auf das Ganze. Auch wenn in den mir vorliegenden Infos ein passender Hinweis fehlt, klingt es für mich, als ob Kai Hansen hier einen kleinen Gastauftritt hat. Mit der Zeile From Hero to Zero muss ich auch irgendwie an das Lied From Zero To Hero von Sarah Connor denken, auch wenn die Lieder nicht wirklich viel gemeinsam haben. Aber ich drifte ab. Mit Senso Della Vita hat sich ein Lied mit italienischem Namen aufs Album verirrt. Zu Deutsch heißt dies „Sinn des Lebens“ … Aber war das nicht 42? Ach nee, dass war was anderes… Das Lied selbst ist in der Strophe auf Englisch und nur der Refrain auf Italienisch. Bis dahin das Lied, welches mir am besten gefällt und welches den neuesten Anstrich hat.

Serious Black - Bandphoto

Ich könnte jetzt weiter über jedes Lied etwas schreiben, wer aufmerksam mitgelesen hat, weiß allerdings, dass wir dann noch 9 Lieder vor uns haben, was auf Dauer vielleicht doch etwas langwierig wird. Ein paar zu erwähnende Lieder gibt es aber noch. Auf der einen Seite Tonight I’m Ready To Fight, ein recht düsteres Lied, welches einem das Gefühl gibt, mit einem Monster in einem verlassenen Schloss eingesperrt zu sein. Untermalt wird dies mit glockenartigen Tönen, welche immer wieder vorkommen. Auf der anderen Seite dürfen natürlich auch nicht die Balladen fehlen. Die eine ist Ray Of Light, mit leichtem Black Metal Touch durch Screams, welche mich an klassisches Black Metal erinnern. Die true Black Metaller werden mich vermutlich für die Aussage steinigen, aber damit kann ich leben. Die andere ist The Story, welche ans Epische grenzt. Ausladender Gesang, langes Solo, Orchester, einfach alles, was man eigentlich in so einer Ballade erwartet. Mit Soldiers Of Eternal Light ist ein Lied auf der Scheibe, welches einen Marschrythmus hat. Passend zum Titel, marschieren hier die Gitarren und singen die Chöre im Refrain – cool gemacht und zum Mitnicken animierend. Abgeschlossen wird das Album durch gefallene Würfel oder in Latein ausgedrückt Alea Iacta Est. Zu irgendwas muss meine viele „Asterix“-Lektüre ja gut gewesen sein, dass ich das direkt übersetzen konnte.

Ein cooles Album, welches ernsthaft in mir die Frage aufwirft, wie ich vorher noch nie etwas von Serious Black gehört haben kann. War ich irgendwie im Winterschlaf? Und hat sich Michael Kiske eine zweite Identität zugelegt um unerkannt bei der Band mitzusingen? Fragen, welche vermutlich nicht so schnell beantwortet werden, aber eines weiß ich: Wer vorher noch nichts von dieser Band gehört hat, wird nach diesem Album auf jeden Fall Lust auf mehr haben. Bis zum neuen Album sind ja noch ein paar Tage, genug Zeit also um sich die bisherige Diskographie rein zuziehen oder auch um das Video zur vierten Single vom Album zu sehen, was ihr direkt hier könnt.

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