Schatzkiste: Brothers of Metal – Prophecy of Ragnarök

Release: 01.04.2017

Genre: Power-/True Metal

Spieldauer: 53:54

Label: AFM Records

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Tracklist:

  1. Death Of The God Of Light
  2. Son Of Odin
  3. Prophecy Of Ragnarök
  4. Defenders Of Valhalla
  5. Concerning Norns (Bonus)
  6. Yggdrasil
  7. Tyr
  8. Siblings Of Metal
  9. Gods Of War
  10. Freya
  11. The Mead Song (Bonus)
  12. Sleipnir (Bonus)
  13. Fire Blood And Steel 
  14. We Believe In Metal (Bonus)

Im Jahre 2017 menschlicher Zeitrechnung erstiegen aus den musikalischen Schatten True-Metal-Götter und präsentierten einen Silberling, welcher die Welt des Metals zu beben bringen soll. Etwa 7 Jahre später zolle ich diesem Meisterwerk den Respekt, den es verdient. Also zieht euch eure Manowar-Fellunterhosen an und schärfte die Klingen, denn der Weltuntergang bricht an, im Album Prophecy of Ragnarök von Brothers of Metal! *Adlerschrei einfügen*

Am 13. Oktober 2022 verfasste ich ein Review für Emblas Saga von Brothers of Metal. Nach einem  Konzert der Band kam mir der Gedanke, dem ersten Album ebenfalls ein Review zu widmen und das Ergebnis dürft ihr gerne hier lesen. Prophecy of Ragnarök wurde Anfang 2017 unter Eigenregie von der Band veröffentlicht und wurde 2018 bei AFM Records mit 4 Bonus Tracks noch einmal aufgelegt.

Allein das Cover ist eine Kombination feuchter Träume von Amon Amarth– und Majesty Fans, mit dem nordischen Gott in einer feuerroten Felsenlandschaft, welcher mit Leichtigkeit Berge einebnet. Der gestandene und bierernste Pagan-Metal-Enthusiast wird dabei laut aufstöhnen, aber wer hier Gernotshagen oder Manegarm erwartet, ist hier leider falsch. Brothers of Metal, welche „zufällig“ wie ein Lied von Manowar heißen, kombinieren wuchtigen Power Metal mit kantigem und rasanten True Metal. Wer den Über-Pathos von Manowar liebt und die Kantigkeit alter Helloween– oder Blind Guardian-Scheiben schätzt, der wird hier richtig auf seine Kosten kommen.

Das Album beginnt, im Gegensatz zu Emblas Saga, nicht mit einem Opening, welches den Hörer in das Thema leitet, sondern legt gleich mit einem Knaller los. Mit Death of the God of Light, welches Baldurs Tod durch Lokis List besingt, fängt das Album an. Passend, weil durch diesen Schabernack wird, wie im Original, der Grundstein für die Götterdämmerung gelegt. Für mich ist das Lied auch ein Paradebeispiel, wie die noch folgenden Lieder aufgebaut sind: schnelle, eingängige Melodie, Power Metal-Riffs und der Chor aus Ylva Eriksson, Joakim Lindbäck Eriksson und Mats Nilsson, welcher stimmlich die ideale Balance zwischen kräftigem, tiefen Bass und melodischem Klargesang aufweist. Die Texte sind auch schnell gelernt und können live gut mitgegrölt werden.

„I believe in honour
And life is made of steel
Loki is my brother, he has no sex appeal“

-Son of Odin

Dieses Erfolgskonzept zieht sich durch das gesamte Album, welches im Vergleich zu Emblas Saga noch viel kantiger und roher im Sound ist. Zusammen mit den Texten, in denen sich Übermaskulinität und Epik beim Armdrücken die Klinke gegenseitig versuchen zu nehmen, entsteht so ein leichtfüßiger Spaß mit dem selbstironischen Augenzwinger . Lieder wie Son of Odin, Tyr oder Fire Blood and Steel sind einfach Kracher, bei denen der akustische Bizeps vor Begeisterung anschwillt. Doch die echte True Metal Hymne findet sich am Ende bei We Believe in Metal.  

„Wimps and posers beware
For true metal is here
Brothers and sisters you fear
For true warriors are everywhere“

– We Believe in Metal

Zwischen diesen Sportstudio-Krachern verstecken sich aber auch einige Schätze, die in eine andere Kerbe schlagen. Damit meine ich zum einen die melodiöseren und auch im Tempo gemächlicheren Lieder Yggdrasil, Siblings of Metal und Freya. In den Liedern wird das Tempo merklich gedrosselt, aber sie sind zu keinem Moment gemächlich oder landen gar im Doom. Dafür wird die Musik tragender, besonders bei Yggdrasil. Bei diesem Lied tauscht die Band den muskulösen Pathos durch eine große Portion Epik und das tut dem Album richtig gut. Ich finde dort eine gewisse Ernsthaftigkeit, welchen einen schönen Kontrast zu dem Partykracher The Mead Song bietet. Diese genannten drei Lieder sind eine Auflockerung im bisher beschriebenen Grundkonzept und wenn man sich den Nachfolger Emblas Saga anschaut, hat sich Brothers of Metal dieses Konzept zu Herzen genommen. Ich würde behaupten, in den ruhigeren Liedern sind die Wurzeln für das zweite Album zu finden. 

Zusammengefasst ist das Album in seiner Art unglaublich gut geworden! Es vereint den verspielten Power Metal mit True Metal und garniert alles mit einem Augenzwinkern, ohne aber in diese kitschige Sparte zu versinken, in die sich andere Vertreter des Genres aktuell verirren. Deshalb empfehle ich Prophecy of Ragnarök jedem geneigten Hörer, der Humor in seiner Musik mag und auch gern die Nackenmuskeln (und Oberarmmuskeln) durchschütteln will, dem aber andere Power-Metal-Bands zu bunt oder grell sind. Hört ruhig rein, ihr werdet es nicht bereuen.

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