Konzertbericht: EU Rising from the North Tour 2024 – Frankfurt am Main, 19.10.2024

Am 19. Oktober beehrten Soilwork, Arch Enemy und In Flames auch die Frankfurter myticket Jahrhunderthalle im Rahmen ihrer EU Rising from the North Tour! Das Konzert erreichte schon weit im Vorfeld den „AUSVERKAUFT“ Status und so versammelte sich auch schon vor Einlass um 17:30 Uhr eine beachtliche Menge Menschen vor der Halle, die an dem Abend bis zu 4500 Besucher fassen sollte, die in den nächsten 1,5h allmählich in die Halle strömten. Für Bechersammler gab es bei der Tour ein besonderes Schmankerl, auf dem Konzert wurden Becker mit Arch Enemy, In Flames oder Tour Motiven für 3 € Pfand verteilt. 

Soilwork

Den Anfang machten Soilwork, die Melodic Death Metal Band aus Helsingborg, zählt als eine der stilprägendsten Bands des Genres und sollte es mit einer Setlist einmal quer durch ihre Diskografie das ganze auch beweisen. Den Anfang machte Stabbing the Drama aus dem gleichnamigen 2005er-Album und brachte nicht die erhoffte Euphorie ins Publikum, das zugegebenermaßen auch noch nicht ganz so zahlreich vor der Bühne zu finden war, was sich jedoch mit dem nächsten Stück Arrival änderte. Exile rührte dagegen das Publikum weniger, dennoch, der Abend war jung, es folgten noch zwei Bands, für die auch Energie übrig bleiben sollte. Mit Övergivenheten folgte ein etwas progressiv angehauchtes Stück, vom gleichnamigen Album, welches oft kritisiert wurde. Live jedoch kam es super an und die Besucher zeigten das ganz deutlich und auch das 2020 erschienene Death Diviner, welches schon deutlich softer war, als gewohnt, kam super an! Zum letzten Stück Stålfågel forderte Sänger Speed das Publikum zum Crowdsurfen an, und das Publikum folgte! 

 
Stabbing the Drama // Arrival // Exile // Distortion Sleep // Spirit of No Return // Övergivenheten // Death Diviner // The Ride Majestic // Stålfågel
 

 

Arch Enemy

Ein Vorhang verdeckte die Bühne, mit einem Knall und einem tosenden Applaus starteten Arch Enemy mit Deceiver, Deceiver. Mit voller Kraft und Begeisterung feierte ein Großteil des Publikums und war bereits vor dem Erklingen des ersten Tons hoch motiviert, der andere Teil streckte die Smartphones in die Höhe. Doch nicht nur diese, auch die ersten Crowdsurfer bahnten sich ihren Weg zum Bühnengraben hin über die feiernde und filmende Meute. Auch im Anschluss ist das Publikum komplett mit dabei und zelebriert Songs wie The World Is Yours, House of Mirrors oder My Apocalypse und auch immer wieder tauchten Crowdsurfer auf. Aber es tat sich noch viel mehr im Publikum, während das Publikum bei House of Mirrors noch nicht besonders voll war, wurde es zu My Apocalypse auch an den Seiten und hinten so langsam voll. Und das, auch wenn noch immer sehr viele Besucher draußen im Raucherbereich und unten im Foyer standen. 

Doch nun sollte es auch mit neuem Material weitergehen: Dream Stealer vom nächstes Jahr erscheinenden kommenden Album Blood Dynasty (28. März 2025 über Century Media) wurde auch zum Besten gegeben, im gleichen Atemzug wurde auch der neue Gitarrist Joey Concepcion vorgestellt. Generell hielt sich Sängerin Alissa recht wenig mit Ansagen auf und spielte dafür die Songs. Das ganze nahm die Band zum Anlass, einen Pit zu eröffnen, der im Laufe des Liedes an Bewegung gewann. Insgesamt merkte man die Show über, wie gut durchdacht und choreografiert diese ist. Zu No Gods, No Masters bekam das Publikum auch noch einen Gesangspart und sang diesen auch voller Inbrunst mit. Zum großen Finale bei Fields of Desolation ließen Arch Enemy Luftballons mit ihrem Logo ins Publikum werfen, im Anschluss dessen war das Set auch an seinem Ende und die Band ließ sich noch wenige Minuten beim Bühnenabgang feiern.

Deceiver, Deceiver // The World Is Yours // House of Mirrors // My Apocalypse // Dream Stealer // War Eternal // Liars & Thieves // The Eagle Flies Alone // First Day in Hell // As the Pages Burn // Sunset Over the Empire //No Gods, No Masters // Nemesis // Fields of Desolation

 

In Flames

Nach einem weiteren kleinen Umbau ging es auch mit In Flames weiter, die Band startete mit Cloud Connected und das Publikum ging direkt ab dem ersten Ton mit, headbangend, pogend oder einfach nur freudig strahlend. In Flames haben bereits 14 Studioalben in ihrer 34-jährigen Schaffenszeit herausgebracht und dieser Abend sollte fast einmal quer durch diese führen. Mit Take This Life folgte ein weiterer Kracher, der das Publikum und die Stimmung zum Kochen brachte, zu dem Zeitpunkt war die Halle bereits fast komplett voll! Doch die hier immer weitergehende Party weiter zu beschreiben würde zu langatmig werden, doch sei euch gesagt, das war noch nicht alles.

Sänger Andreas Fridén nahm sich auch etwas Zeit, um Applaus für die vorhergehenden Bands beim Publikum einzuholen, ermahnte aber auch erstmal das Publikum mit einem schnippischen „Shut up, I’m speeking“ und forderte auch gleich noch das Publikum dazu auf zu crowdsurfen oder um seine Worte lose zu übersetzen: „Werft eure Freunde in die Luft, sie werden es euch danken!“ Nach diesem Motto folgten gleich bei Food for the Gods auch wieder mehr Crowdsurfer, die auch gleich dem recht großen Pit auswichen.

Doch In Flames sind nicht nur für das wilde Geschehen im Publikum bekannt, sondern auch für ihre grandiose Show, aus Musik, authentischem Auftreten und einer markanten Lichtshow. In den 90ern angekommen sollte es auch da mit Coerced Coexistence und Trigger weitergehen, letzteres führte nicht nur zu einem grandiosen Publikumsfeedback, sondern auch zum Smartphone-gezücke aus dem Publikum während ein anderer Teil sich in einem riesigen Pit verlor oder aus vollen Kehlen mitsang.

Nach dieser fetten Party forderte Andreas die Empore dazu auf, für das nächste Stück aufzustehen, doch die Empore hatte nur wenig Motivation dazu, doch das Publikum im Saal umso mehr. Dennoch wurde Only for the Weak auch von einer grandiosen Stimmung begleitet und dann fiel das Banner und enthüllte eine große Figur, die Fans bekannt vorkommen dürfte, genauer gesagt ziert diese Gestalt auch das letzte In Flames-Album Foregone, passend dazu wurde ein neueres Stück, genauer Meet Your Maker angestimmt.

Weiter folgte mit State of Slow Decay ein weiteres neues Stück, bevor es wieder ein wenig zurück in der Zeit ging, doch die Band wollte noch ein wenig Action sehen und wollte einen richtig großen Circle Pit und bekam ihn! Fast so breit wie die Bühne drehte es sich davor, ein grandioser Anblick! Doch so langsam ging auch der Auftritt dem Ende zu, da wiederholte die Band nochmal die Ansage „Werft eure Freunde in die Luft und geht den anderen auf den Sack!“ und so geschah dies auch. Mit My Sweet Shadow endete das Set und das Publikum strömte langsam und teilweise erschöpft aus der Halle.

Cloud Connected // Take This Life // Deliver Us // Paralyzed // In the Dark // Voices // Food for the Gods // Coerced Coexistence // Trigger // Only for the Weak // Meet Your Maker // State of Slow Decay // Alias // The Mirror’s Truth // I Am Above// My Sweet Shadow

Die Schweden haben ordentlich zugeschlagen! Drei fantastische Bands an einem Abend erlebt man selten, eine Stimmung, die von Band zu Band steigt auch. Ein grandioser Abend und ein grandioses Publikum, die den Abend genauso getragen hat wie die Bands selbst. 

 

Bericht und Bilder: Roksana

 

Mehr von den Bands bei Dark-Art findet ihr hier:

Über Roksi 541 Artikel
Roksana Helscher, Fotografin und Redakteurin. Seit 2016 bei Dark-Art dabei, ein Teil der Chefredaktion und das Mädchen für alles. Seit meinen ersten Konzertfotografie-Gehversuchen in 2011 bis heute unterwegs und versuche das Geschehen auf großen und kleinen Bühnen zu dokumentieren.

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