
Das Black Sinister Moon fand am 22.03. bereits zum zweiten Mal in der Karlsruher Die Stadtmitte statt. Veranstaltet wurde das Ganze von der Black Metal Band Godskill, die natürlich selbst mit auf dem Line-up standen. Davor und danach standen fünf weitere hochkarätige Bands aus der Black Metal Landschaft auf der Bühne: Nail By Nail eröffneten das Event, gefolgt von Drud und Anheim, ehe Vorga und Eis den Abend nach der Performance von Godskill abrundeten. Blicken wir nun auf eine sehr gelungene Veranstaltung voller spannender Momente zurück.
Nail By Nail
Als erste baten Nail By Nail aus Karlsruhe zum Heimspiel. Die Band um Frontmann Phil, der genau wie seine Kollegen in der Szene durchaus kein unbekannter ist, feierte mit dieser Show ihre live Premiere und dabei machten sie ihre Sache sehr, sehr gut. Sie servierten uns ein sechs Songs umfassendes Black Metal Gewitter, das sich gewaschen hatte. Scharfe Riffs, aggressive Vocals und mächtige Blastbeats sorgten für einen brachialen Sound. Zu The Frozen Tomb entzündete Phil den Kerzenständer auf der Bühne und präsentierte uns einen mit Nägeln versehenen Schädel. Insgesamt ein hervorragender Auftakt in den Abend und eine gelungene Premiere. Nail By Nail sollte man auf dem Schirm haben.
Drud
Weiter ging es mit Drud aus Villingen-Schwenningen, die uns einige Songs ihres Debütalbums Omega präsentieren. Ihr Sänger Nihilis ähnelte dabei immer wieder einer Puppe, im positiven Sinne. Das war eine durchaus intensive Performance, kombiniert mit schier unmenschlich hohen Vocals. Ins Gesamtbild des mal schnellere und mal eher langsameren Black Metals passte das ganze aber ausgezeichnet. Insgesamt machten die Fünf ihre Sache wirklich sehr gut und boten musikalisch wie optisch eine sehr unterhaltsame Show. Songs wie Nourish my Soul oder Was einst mal war aus besagten Erstlingswerk kamen ausgesprochen gut zur Geltung, Drud sind definitiv einen Besuch wert.
Anheim
Nun kamen Anheim aus Würzburg auf die Bühne und hatten ein sehr rohes Black Metal Set mit in der Reisetasche. Schnörkellos und ohne Kompromisse prügelten sie sich durch ein musikalisch einwandfreies Set und boten auch optisch einiges: Kräuter und eine Räucherschale wurden entzündet, jedoch wirkte ihr Sänger dabei alles andere als nüchtern. Als er zum letzten Song eine Fackel entzündete, kam er damit der Bühnentechnik mehrfach gefährlich nahe und man hielt kurz den Atem an, ob das auch gut ausgehen würde. Ja, ging es zum Glück. Intensiv, roh, aggressiv… so lässt sich dieser Auftritt von Anheim wohl am besten beschreiben.
Godskill
Mit Godskill blieb das Tempo weiterhin hoch, musikalisch war auch dies ein großartiger Abriss. Jedoch wurden jetzt die Lichtverhältnisse immer schlechter, was die Pressearbeit zunehmend erschwerte. Irgendwo zwischen Strobo und Dunkelkammer war da wenig zu erkennen. Das Publikum hatte sichtlich Spaß an diesem Auftritt und forderte eine Zugabe. Aus Zeitgründen konnte diese jedoch nicht gegeben werden. Ihr neuer Sänger Kalt machte einen sehr guten Eindruck und fügte sich stimmlich bestens in den Sound der Gastgeber des Abends ein.
Auch Godskill boten einen sehr starken Auftritt, insgesamt nun schon das vierte Brett in Serie.
Vorga
Die Co-Headliner nahmen und mit auf eine galaktische Reise durch den Comic Black Metal. Vorga verzichteten auf jede Bühnenbeleuchtung und ließen ihre spezielle Technik für die Lichteffekte sorgen. So entstand tatsächlich der Eindruck einer kleinen Galaxie, die nun in der Stadtmitte erleuchtete. Vorga verzichten auf große Ansagen und ließen lieber die Musik sprechen. Da ihr Drummer verletzungsbedingt ausfiel, kam Vertretung von THZ aus dem Hause Groza dazu. Die Musik war auch technisch einwandfrei, jedoch fehlte größtenteils die Abwechslung, wodurch das Ganze ziemlich langatmig wurde.
Eis
Für den großen Abschluss sorgte dann das Quartett Eis mit einem gewaltigen, melodischen Black Metal Brett. Die Band um Sänger und Bassist Alboin ist bekannt für ihre längeren Stücke und so präsentierten sie uns einen acht Songs umfassenden Querschnitt durch ihre Diskografie. Mit Durch lichtlose Tiefen ging es bis zu ihrem Debütalbum zurück, während es mit Stillstand und Heimkehr ihren aktuellsten Song aus dem Jahr 2018 zu hören gab. Mit Liedern wie Über den Bannstein oder Mann aus Stein bedienten sie sich den Werken dazwischen und sorgten allgemein für eine prächtige Stimmung. Bei aller Länge der Songs gelang es der Band dank jeder Menge Tempowechsel und technischer Raffinesse die Abwechslung hochzuhalten. All dies führte dazu, dass das Publikum lautstark eine Zugabe forderte, die es dann in Form von Galeere auch noch obendrauf gab. Rundum war das ein wirklich sehr gelungener Abschluss des Black Sinister Moon 2025.
Bericht und Bilder: Niklas
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