Donnerstagabend in Frankfurt, die Halle ist ausverkauft, wie fast alle Termine auf der kommenden Tour, und das schon zu 85 % vor Tourbeginn. Versengold starteten ihre Lautes Gedenken Tour in der Mainmetropole, die Einlassschlange zog sich bereits bis zur nahegelegenen U-Bahnstation und floss zügig herein, um sich in der Halle einen guten Platz zu suchen.
Zur Überraschung fanden sie vordergründig in der Halle kein Versengold Banner vor, sondern Rise against… Moment mal, nein. Reis?
Ja, Reis. Reis Against the Spülmachine. Ihr wisst sicher, auf welche Bands es Referenzen zieht, daher machen wir hier mal weiter. Die Band wurde im Vorfeld weder angekündigt noch irgendwie an Support auch nur erwähnt, weder seitens Versengold, noch seitens der Veranstalter. Das hatte auch zu bedeuten, dass die Besucher, mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass nur Versengold spielen, auch früh genug da waren, um die Vorband zu sehen, die leider sonst recht viele Besucher bewusst auslassen. Das Duo macht komödiantische Musik auf Basis bekannter Hits und kommt aus dem schönen Oldenburg und aus Buxtehude, ja, den Ort, von dem eigentlich niemand weiß, wo er liegt.
Und man musste schon direkt feststellen, der Name verspricht nicht zu viel. Vom ersten Moment an hatte das Duo das Publikum im Griff und wer die Tour besucht hat, weiß spätestens dann, warum man von dem Satz „Wir brauchen Zweikomponentenkleber“ einen Ohrwurm bekommen kann. Doch das ist nicht alles. Die Band hatte eine Mission: Sie sollte das Publikum auf Herz und Nieren prüfen. Zuhören, Mitsingen und Prosten sollten abgefragt werden. Darauf folgte eine Mitmachaktion, das Publikum sollte Stand-up-Paddeln. Wie das aussehen soll, beschrieb die Band passend mit „stellt euch einen T-Rex auf einem Moped vor“, und wer jetzt das Bild im Kopf hat, denkt an den Zweikomponentenkleber.
Eine Hymne des Teetrinkens folgte und zeigte, dass einige seit ihrer Grundschule das „Aramsamsam“ beibehalten konnten. Mit Elvis ging es dann auch In the Netto, und anschließend mit der liebsten Saufen, doch an dieser Stelle möchte ich euch nicht die Freude nehmen und euch diese unterhaltsamen Songs eurem Ersteindruck überlassen. Mit Fight for your Reis Basmati wurde dann jedoch am Ende die Partystimmung ordentlich hochgekocht und die Band konnte erfolgreich die Bühne verlassen.
Seitlist
Fließ mal das Bad // Tee Medley // In the Netto // Saufen wir eine Nacht // Fight for your Reis Basmati
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Pünktlich, 15 Minuten nach dem letzten Ton der Vorband, schlug man den ersten von Versengold an, ein Anfang mit Glimmer und Gloria und das nicht nur sprichwörtlich. Das Publikum dankte es mit einem begeisterten Applaus! Versengold sind zurück in Frankfurt, in der Batschkapp, und auch dieses Mal war die Halle bis an ihre Kapazitätsgrenzen voll! Und das Publikum über alle Grenzen hinaus begeistert.
Doch es sollte nicht nur Neues aufgeführt werden, mit Niemals sang- und klanglos hatte die Band in der „Klassiker-Kiste“ gekramt. Auch wenn das Lied noch keine zehn Jahre auf dem Buckel hat, hat es sich diesen Status redlich verdient. Das Publikum hing Malte an den Lippen, konnte jedes Wort mitsingen und zelebrierte jede Sekunde davon. Im Anschluss folgte eine Hommage an eine Insel, welche dürfte hierbei klar sein. Zu Verliebt in eine Insel erstrahlte die Bühne in Orange und Grün und auch hier ging die Menge komplett mit, kein Wunder, so ist Irland ein Sehnsuchtsort für viele Folk-Rock-Fans.
Es folgte ein weiterer Hit der Band, Der Tag an dem die Götter sich betranken, brachte wie immer mit dem großen blauen Ball eine interaktive Komponente mit. Und diese wird gerne mitgemacht! Warum ich dieses Lied und diesen Ball jedoch später im Set gesehen hätte, erkläre ich noch.
Von den Göttern in den Norden. Wir feiern den Norden trieb die Partystimmung voran und auch hier konnte das Publikum beweisen wie textsicher es ist. Doch dann sollte ein nachdenklicheres Lied folgen. Ein Song darüber, wie es ist, sich in sich selbst zu verirren und wie man da wieder entkommt. Das Lied Labyrinth erfuhr seine eigentliche Uraufführung, einmal zuvor wurde es gespielt, in Hamburg, beim Versengold Jubiläum. In dem Moment hielt die Halle inne, um dieses Stück zu würdigen.
Und in einem sollte es auch weitergehen, als sich die Lichter absanken und der Boden sich mit Nebel füllte. Tod und Trommel brachte auch live die Stimmung des Stücks perfekt rüber und so manche Gänsehaut hervor, bevor es anders emotional werden sollte. Denn es sollte Lautes Gedenken folgen. Das Lied schrieb die Band zu Ehren aller Freunde, Familienmitglieder oder auch Fans, welche die Anfänge der Band begleitetet hatten und nun nicht mehr unter uns weilen, und was wäre da passender als ein Lautes Gedenken? Eine Ansage, die so manche Träne rührte und ein grandioser Song.
Apropos Familie, Freunde und Fans. So kurz vor Ostern muss man sich ja schon fast Gedanken um Weihnachten machen und was wäre da passender als sich die ersten Weihnachtsgeschenke am Merch zu kaufen? Noch das passende Lied aus dem Hause Versengold dazu: Sally O’Brien. Doch da war noch lange nicht Schluss. Zu Hey Hanna sollte das Publikum den Malte machen und der Flaschengeist sorgte auch gleich wieder für gute Stimmung, bis ein weiteres, wichtiges Stück kommen sollte.
In der Zwischenzeit fand sich ein Teil der Band auf einer kleinen Bühne am FOH ein, mitten in der Halle. Von dort sollte ein Stück performt werden, welches vielen, viel bedeutet. Malte erzählte von der Entstehungsgeschichte zu Haut mir kein Stein und schilderte die tragische Geschichte in einer Ausführlichkeit, wie wohl nie zuvor, und im Publikum hätte man ein Streichholz fallen hören können. Wir möchten und können es hier nicht so wiedergeben, doch eines sei gesagt, ganz viel Liebe an alle da draußen, die so etwas erlebt haben.
Achja, und eine Nacht der Balladen soll es auch wieder geben. Haltet Augen und Ohren offen, die Termine werden bekannt gegeben.
Zurück auf der Bühne folgte ein großer Hit der Band. Vom Ballermann über die Après-Ski Partys bis nach Wacken kennt man es: das Thekenmädchen. Das Publikum sang, was das Zeug hält mit, und die erste Ladung Konfettischlangen machte sich auf den Weg über die Menschen, sehr hoch ausgerichtet blieben auch einige an den Traversen hängen. Und das sollte nicht das letzte Mal sein. Lustig ging es weiter mit Im Bier sind Dinge drin, bis die Band sich mit Braune Pfeifen erneut gegen Rechts aussprach.
Zu guter Letzt sollte ein Hit des vergangenen Albums folgen. Der Kobold im Kopf spricht vielen aus dem Herzen und so zelebrierte die gesamte Halle diesen kleinen Wicht, die Band selbst trat gewohnt passend in grünen Zylindern auf. Im Übrigen verdichtete sich der Konfettischlangenvorhang weiter und man wünschte sich den bunten Ball vom Anfang zurück.
Nach dem bekannten Zugabe-Spielchen sollte noch eine Kleinigkeit vom FOH folgen. Die Letzte Runde wurde geschmissen und mit Butter bei die Fische ging es zurück auf die Hauptbühne. Das Publikum zelebrierte die letzten Momente standesgemäß mit und machte einen Circle Pit um Eike. Dieser kam, wie schon die letzten Jahre, mit einer Box ins Publikum, um dieses Spektakel zu ermöglichen. Doch dann war es zu Ende, ein herzerwärmender Abschied und ein Ständchen folgten.
Setlist
Glimmer und Gloria // Niemals sang- und klanglos // Verliebt in eine Insel // Der Tag an dem die Götter sich betranken // Wir feiern den Norden // Labyrinth // Tod und Trommel // Lautes Gedenken // Sally O’Brien // Hey Hanna // Flaschengeist // Haut mir kein‘ Stein // Thekenmädchen // Im Bier sind Dinge drin // Braune Pfeifen // Kobold im Kopp // Die letzte Runde // Butter bei die Fische // Abgesang
Versengold sind schon lange nicht mehr nur die Meister der Balladen, sondern auch eine Band, die für Stimmung sorgen kann, egal wo sie auftritt. Auch an diesem Abend in Frankfurt sorgten sie für eine unvergessliche Stimmung und einen emotionalen Abend.
Wer Lust bekommen hat Versengold live zu erleben, sollte sich mal die Lautes Gedenken Open Air Tour ansehen, oder eines der noch anstehenden Konzerte der Tour besuchen, hier geht es zu den Tickets auf Eventim.
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Hier gibt es bei uns mehr zu Versengold.
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